Anzeige
Anzeige
News

Forscher schreiben Technologie zunehmend menschenähnliche Eigenschaften zu

Forschende der Stanford Universität haben 655.000 akademische Publikationen und 14.000 Nachrichtenartikel über Technologien untersucht und dabei ein ganz großes Problem entdeckt: Technologien werden immer menschlicher beschrieben.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Neue Technologien wie künstliche Intelligenz werden immer mehr mit menschlichen Attributen versehen. (Grafik: Login/ Shutterstock)

Das komplizierte Fachwort Anthropomorphismus beschreibt den Vorgang, wenn wir Dingen menschliche Eigenschaften zuschreiben und sie so humaner machen, als sie eigentlich sind. Neben Tieren und geliebten Gegenständen findet sich das Phänomen auch immer häufiger bei Technologien wieder. 

Anzeige
Anzeige

ChatGPT und die Vermenschlichung von Tech

Eine besonders problematische Entdeckung haben Forscher:innen der Stanford Universität gemacht: In einer neuen Studie haben sie herausgefunden, dass wir Technologien immer menschlicher beschreiben – und dadurch auch sehen. Dafür untersuchten Myra Cheng und ihre Kolleg:innen mehr als 655.000 akademische Veröffentlichungen und 14.000 News-Artikel über Technologien von Mai 2007 bis hin zum September 2023. Das Ergebnis: Technologien werden immer häufiger beschrieben, als wären es Menschen.

Im Vergleich zu 2007 gibt es heute laut der Studie 50 Prozent mehr Anthropomorphismus. Besonders bei Nachrichten und Berichterstattungen sei das Phänomen stark ausgeprägt. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung sind der Studie zufolge, wie sollte es anders sein, die großen Sprachmodelle (LLM). Chatbots wie ChatGPT haben eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass ihnen menschliche Eigenschaften zugeschrieben werden.

Anzeige
Anzeige

So haben die Forschenden gemessen

Ein Indikator für diesen Trend sind die Pronomen, die Forschende und Journalist:innen für die Technologien verwenden. Anstelle das im englischen für Gegenstände vorgesehene „it“ zu verwenden, werden immer häufiger „he“ und „she“ verwendet. Auch Verben, die menschliche Emotionen oder menschliches Verhalten voraussetzen, wie beispielsweise „suffer“, „learn“ oder „mislead“, werden immer häufiger im Umgang mit Technologien verwendet.

Myra Cheng bereitet diese Entwicklung Sorgen. Gegenüber Newscientist erzählt sie: „Ich glaube nicht, dass man die Sprache auf diese Weise verwenden sollte, denn es hat Implikationen.“ Diese sind laut der Co-Autorin der Studie vor allem, dass die Technologien nicht richtig eingeschätzt werden können. Stattdessen werden sie überbewertet, wodurch auch der verantwortungsvolle Umgang mit ihnen leide.
Besonders KI-Technologien, die laut Cheng schon von Natur aus anthropomorph sind, sind davon betroffen. Die Forschung sieht besonders wissenschaftliche Autor:innen in der Verantwortung. Sie sollten besonders Präzise bei ihrer Beschreibung sein, wenn sie technische Objekte behandeln.
Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige