Fotos von Briefen und Kreditkarten: Warum verpixeln eure Daten nicht schützen wird

Den unverständlichen Brief einer Behörde, das Flugticket oder die neue Kreditkarte mit selbstgewähltem Motiv: In den sozialen Netzen werden solche Dokumente gerne mal als Foto mit dem Rest der Welt geteilt. Dass persönliche Angaben wie die Adresse dabei unkenntlich gemacht werden sollten, hat sich mittlerweile rumgesprochen. Nach wie vor beliebt ist es allerdings, die betreffende Stelle einfach zu verpixeln. Das ist gar nicht mal unverständlich, den die Verpixelung der betreffenden Textstelle macht klar, dass hier mal Text stand, der nur einfach nicht gezeigt werden soll. Ein schwarzer Balken oder Ähnliches würde das Fotomotiv an der Stelle deutlich stärker verändern – ist trotzdem aber eindeutig die bessere Lösung.

Unredactor macht verpixelten Text wieder lesbar. (Grafik: GitHub)
Es gibt mehrere Methoden, um verpixelten Text wieder lesbar zu machen. Die entsprechende Software kann jeder im Internet finden. Das vor zwei Jahren veröffentlichte Tool Depix wäre eine Möglichkeit. Eine andere ist das erst kürzlich von dem Sicherheitsexperten Dan Petro vorgestellte Programm Unredactor. Beide haben gewisse Limitierungen, aber könnten einen Angreifer sehr wohl in die Lage versetzen, eure vermeintlich unleserlich gemachte Kreditkartennummer oder Adresse wieder zum Vorschein zu bringen.
Ein schwarzer Balken bleibt die bessere Alternative
Wenn ihr also unbedingt einen Brief mit eurer Adresse oder – noch schlimmer – eure Kreditkarte ins Netz stellen wollt, dann solltet ihr unbedingt eure persönlichen Daten mit einem Balken unkenntlich machen. Verpixelung bietet keinen ausreichenden Schutz und vor allem gestohlene Kreditkarteninformationen könnten im Zweifel ziemlich teuer werden.
Übrigens solltet ihr besser auch keine unbearbeiteten Fotos einer Bordkarte ins Netz stellen. Nachdem der ehemalige australische Premierminister Tony Abbott 2020 eine Bordkarte auf Instagram geteilt hatte, konnte ein Hacker innerhalb von kurzer Zeit die Telefon- und Passnummern des Politikers über die Website der Fluggesellschaft ausfindig machen. Theoretisch hätte das zwar nicht möglich sein sollen, es verdeutlicht aber, dass ihr im Zweifel lieber mehr unkenntlich machen solltet als weniger. Oder ihr verzichtet gleich ganz darauf, potenziell sensible Daten in den sozialen Netzen zu teilen. Das ginge natürlich auch.