Mehr Frauen für den E-Commerce: Diese vier Unternehmerinnen starten online durch
Seite 2 / 2The Knots schreibt von Beginn an schwarze Zahlen, hat von 2015 auf 2016 seinen Umsatz um 40 Prozent gesteigert und jetzt seinen Brandstore bei Amazon eröffnet. Der Start wurde mit Keyword-Kampagnen über Amazons Werbeformate beworben, ebenso über Facebook und Instagram. Highlight ist auch hier die Digitalisierung, besonders ein Enterprise-Ressource-Planning-(ERP) System, das eine verbesserte und automatisierte Abwicklung des Imports und der Verzollung ermöglicht.
Kategorie Marktplätze: Claudia Wendt von Heizungsdrache.de
Alles nahm seinen Anfang an einem langweiligen Tag im damaligen elterlichen Heizungsbetrieb. Im Sommer sind traditionell wenig Monteursarbeiten zu erledigen und Zubehör verkauft sich dementsprechend auch nicht. Also versuchte Claudia ihr Glück mit einigen Heizungsprodukten wie Thermostaten auf Marktplätzen.

Alles rund um Heizung und Sanitär. (Screenshot: Amazon)
Und siehe da: Entgegen der Trends im lokalen Betrieb wird online auch im Sommer für die eigene Heizung eingekauft. Nach der Schließung des Betriebs besorgte sich die Heizungsdrachen-Gründerin einen Gründungszuschuss verkauft heute mit einem tragfähigen Online-Unternehmen an Heim- und Handwerker. Sie beschäftigt einen Vollzeit- und sechs Teilzeitmitarbeiter.
Im Rahmen des Coachings hat Heizungsdrache ein ERP-System eingeführt und einen Repricer eingesetzt – eine Softwarelösung, um Preisanpassungen an den Markt auf allen Verkaufskanälen zu optimieren. Seitdem ist der Umsatz auf Ebay um 27 Prozent angestiegen, im Onlineshop sogar um 54 Prozent.
Kategorie Export: Julia Ritter von Desiary
Desiary vertreibt seit 2009 erfolgreich Design- und Lifestyle-Accessoires, darunter viele ausgefallene Produkte wie Mini-Etageren oder Designkaraffen in Fischform. Julia hat bisher hauptsächlich Handelsware vertrieben und im Rahmen des Coachings jetzt die Eigenmarke Aorist geschaffen, deren Produkte in diesem Jahr auch erstmalig auf der großen Handelsmesse Trendset vorgestellt wurden.

Edle und ungewöhnliche Designstücke. (Screenshot: Desiary)
Das Augenmerk von Julia richtete sich besonders auf die Expansion ins Ausland. Mittlerweile ist Desiary auf allen fünf Landes-Marktplätzen von Amazon stark vertreten, aber auch im Onlineshop hat sich der Auslandsanteil verdoppelt. Insgesamt kommen jetzt 30 Prozent des Umsatzes aus dem Ausland.
Produkte der Teilnehmerinnen von „Unternehmerinnen der Zukunft“
Starke Vorbilder sind da, jetzt muss die Branche nur noch handeln
Während die Coaches und die vier Gewinnerinnen bald nach Seattle fliegen, um einen Blick ins Allerheiligste von Amazon zu werfen, bleibt die E-Commerce-Branche immer noch mit einem kleinen Frauenanteil zurück. Eine Handvoll erfolgreicher Frauen sind jetzt sichtbarer als vorher, ein Schritt auf dem Weg zu mehr weiblichen Vorbildern. Die ehemalige Bundesministerin Zypries meint, dass Diversität in Deutschland ohne Gesetze nicht zu schaffen sei, und führte als Argument eine gesetzlich herbeigeführte Quote von 29,7 Prozent in den Aufsichtsräten an. Divers aufgestellte Teams seien erfolgreicher, das sei durch zahlreiche Studien bewiesen, so Zypries. Da bleibt nur der Aufruf an die Tech-Branche, durch mehr Frauen für mehr Erfolg zu sorgen. An wirtschaftlichen Argumenten scheint es nicht zu fehlen.
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