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Waschen, Schneiden, Meere retten: So helfen Haare, Ölteppiche zu beseitigen

Dank einer neuen Methode nutzen Aktivisten menschliche Haare zum Filtern von Öl und Benzin aus den Meeren. Friseure in Deutschland sollen jetzt das Material dafür sammeln.

2 Min.
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Die Methode half schon einmal bei einem Tankerunglück vor Mauritius, das Meer zu säubern. (Symbolbild; Foto: ImageBank4u/Shutterstock)

Die deutsche Initiative „Hair helps the oceans“ hat einen Aufruf gestartet: Friseure sollen bitte Haarmüll sammeln und zur Verfügung stellen. Die Haare werden dazu verwendet, Öl und Benzinrückstände aus dem Meer zu filtern. Dabei machen sich die Organisatoren die Eigenschaft zunutze, dass Haare Fette binden. Ihre Methode geht auf eine Erfindung des französischen Friseurs und Umweltschützers Thierry Gras aus dem Jahr 2015 zurück. Sie ist in vielerlei Hinsicht nachhaltiger als andere.

Haarfilter gegen Ölteppiche

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Nach dem Vorbild der französischen Initiative „Coiffeurs justes“ (zu Deutsch: Faire Friseure) veröffentlicht auch die deutsche Organisation Salons, die an der Aktion mitwirken. Die Haare werden anschließend mit Weinkorken in alte Nylonstrümpfe gepackt. Diese „Bojen“ schwimmen dank der Korken auf dem verschmutzten Wasser. Während das Öl von den Haaren aufgesogen wird, fließt das Wasser vom Strumpf wieder ab. Ein Kilogramm Haar kann so bis zu acht Kilogramm Öl aus dem Wasser filtern.

Filter-Bojen: Ökologisch, wiederverwendbar und effektiv

Diese Filter-Bojen können die Aktivisten bis zu achtmal reinigen und wiederverwenden. Den Strumpf müssen sie dann schließlich auswechseln. Die Haare selbst stellen dabei einen abbaubaren und nachwachsenden Filtereinsatz dar. Ansonsten ist die Methode kostengünstig, schnell einsatzbereit und soll gemäß den Initiatior:innen dazu führen, dass Ölteppiche sich langsamer ausbreiten, und damit mehr Meerestiere und -vögel vor einem brutalen Tod bewahren. Das Öl abzupumpen dauert oft mehrere Wochen, sodass bis dahin viele Meeresbewohner durch die Verschmutzung sterben. Außerdem ist der Einsatz der Pumpschiffe stark an das Wetter gebunden.

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Haarfilter-Einsätze global erfolgreich

Die Haarfilter werden bereits weltweit eingesetzt, um Gewässer von Öl, Treibstoffresten und Sonnenmilch zu befreien. Der größte Einsatz fand vor Mauritius statt, als dort ein Frachter auf Grund lief und mehrere Tausend Tonnen Öl verlor.

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Hair helps the oceans wurde von Thomas Keitelder, Unternehmensberater für Friseursalons, Emidio Gaudioso, Friseurunternehmer aus Brückeburg, und der PR-Agenturchefin Gaby Günther im letzten Jahr gegründet. Seitdem fahren sie durch Deutschland, sammeln Haare ein und werben bei den Salons für ihre Sache. Die Fahrten seien CO2-neutral, schreibt das Team auf der Website, die Verpackung der Haare bestehe aus Recyclingpapier.

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