FTX-CEO Sam Bankman-Fried bittet Kraken um Hilfe – Teilauszahlungen wieder möglich
Seit Tagen kennt das Drama um FTX kein Ende. Binance hatte sich von einer potenziellen Übernahme nach Durchsicht der Unterlagen wieder zurückgezogen. Daher bangen FTX-Kunden weiter um ihre Einlagen. Nach dem geplatzten Binance-Deal hat sich FTX nun unter anderem an Kraken gewandt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei mit der Entwicklung vertraute Personen.
FTX braucht zehn Milliarden Dollar
CEO Sam Bankman-Fried, kurz SBF, hatte erst kürzlich erklärt, dass er an verschiedenen Notfallmaßnahmen arbeite, um Mittel zu beschaffen. Die Liquiditätslücken seien je nach Anlageklasse sehr unterschiedlich. Alameda Research, das andere Unternehmen von SBF, erhielt Berichten zufolge wohl rund zehn Milliarden Dollar an Nutzergeldern als Darlehen von FTX. Das Kapital habe Alameda Research unter anderem nach dem Terra-Zerfall benötigt. Die Börse habe damals wohl über ein Kundenvermögen von rund 16 Milliarden US-Dollar verfügt. Ein großer Teil der Sicherheiten des Unternehmens lagen allerdings im hauseigenen FTX-Token FTT vor. Die Kryptowährung hat nun binnen weniger Tage mehr als 80 Prozent ihres Wertes verloren.
Auch Tron-Gründer Justin Sun will FTX helfen, nachdem Sam Bankman-Fried an ihn herangetreten ist. FTX benötige wohl ein Rettungspaket im Wert von 9,4 Milliarden US-Dollar. Jeweils eine Milliarde Dollar sollen dabei von Justin Sun, OKX und Tether sowie zwei Milliarden Dollar von einer Gruppe von Investmentfonds kommen.
Auszahlungen auf FTX teilweise wieder möglich
Durch eine Vereinbarung mit Tron können Inhaber der Kryptowährungen TRX, BTT, JST, SUN und HT ihre Coins wieder auszahlen. Doch auch weitere Auszahlungen überraschten in den vergangenen Stunden zahlreiche Beobachter der Lage und Anleger. Millionen von Dollar an Krypto-Vermögenswerten wurden in den letzten paar Stunden von der FTX-Kryptowährungsbörse abgezogen, nachdem die Handelsplattform laut Daten des Blockchain-Analyseunternehmens Nansen begonnen hatte, Abhebungen wieder zu verarbeiten.
Allerdings belaufen sich die Auszahlungen nur auf wenige Nutzer. „Gemäß den Bestimmungen unseres bahamaischen Hauptsitzes und der Aufsichtsbehörden haben wir damit begonnen, Abhebungen von bahamaischen Geldern zu ermöglichen“, so das Unternehmen. „Es kann sein, dass Sie in letzter Zeit einige Abhebungen gesehen haben, die von FTX bearbeitet wurden, da wir die Vorschriften der Aufsichtsbehörden erfüllt haben“ so die Börse weiter.