
Mit Fuchsia OS arbeitet ein Google-Team mindestens seit 2016 an einem Betriebssystem, das frei von Linux und altem Ballast ist. Nun hat das Unternehmen eine Woche nach der hauseigenen Entwicklerkonferenz Google I/O – im Grunde die ideale Bühne für das neue OS – angekündigt, das erste Produkt mit Fuchsia zu versehen. Und das steht schon bei vielen Nutzern zu Hause.
Google Nest Hub ist das erste Produkt mit Fuchsia OS
Wie Google dem US-Blog 9to5 Google erklärt, wird das Unternehmen das Smart Display Nest Hub der ersten Generation von 2018 mit Fuchsia OS versehen. Das neue Betriebssystem ersetzt damit das bisher auf dem Gerät installierte Linux-basierte Cast OS, das Google bislang bei seinen Smart Displays einsetzte.

Fuchsia OS feiert auf dem Nest Hub von 2018 Premiere. (Foto: t3n)
Allzu große Unterschiede zur bisherigen Software sollen Besitzer des Nest Hub indes nicht feststellen können. Die Nutzeroberfläche und Bedienung des Nest Hub werde im Wesentlichen identisch sein, so 9to5Google. Das sei unter anderem möglich, weil Googles Smart-Display-Oberfläche mit dem UI-Toolkit Flutter entwickelt sei. Es sei darauf ausgelegt, Apps konsistent unabhängig von der Plattform zu ermöglichen – Fuchsia stelle dabei keine Ausnahme dar.
Laut Google soll das Fuchsia-basierte Update für den Nest Hub (erste Generation) zunächst für Teilnehmer des Preview-Programms verteilt werden, bevor es schließlich flächendeckend verfügbar sein wird. Besitzer des Smart Displays könnten die Umstellung nicht einmal bemerken, heißt es. Diese Art des Updates dürfte bedeuten, dass Google die letztlich große OS-Umstellung eher behutsam vollführt.
Fuchsia OS: Für mehr als nur Smart Displays entwickelt
Auch wenn Google sein Fuchsia OS vorerst nur für sein drei Jahre altes Smart Display bereitstellt, ist das Betriebssystem für viele Gerätekategorien entwickelt worden. Schon vor Jahren hatte Google es auf einem Pixelbook und Smartphones getestet. Wann weitere Produkte auf Basis von Fuchsia OS auf den Markt kommen oder bestehende aktualisiert werden, dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Nicht nur Google ist übrigens in die Entwicklung von Fuchsia involviert, auch Samsung ist seit einer Weile als mitwirkendes Unternehmen verzeichnet. Jedoch ist die Contributor-Rolle offenbar nur mit dem F2F2-Filesystem verbunden, das von Samsung entwickelt wurde.
Google beschreibt Fuchsia OS als ein modernes Betriebssystem, mit dem diverse Altlasten bestehender Plattformen abgeschafft werden. Anstatt auf Linux setzt Google bei Fuchsia OS auf einen selbstentwickelten Microkernel namens Zircon. Zudem ist bei dem neuen OS die General-Public-License (GPL) gestrichen. Teile des neuen OS sind laut dem Unternehmen unter einer Mischung von BSD-Clause-3, MIT und Apache 2.0 lizenziert. Zu weiteren Komponenten gehören Grafik-Interfaces (Magma, Escher und Scenic), das UI-Toolkit Flutter und die Programmiersprache Dart.
Gesehen, gelacht, F8!
Man sieht bereits in der Konstellation, wohin das führt.