Fuchsia OS: So könnt ihr Googles nächstes Betriebssystem im Browser ausprobieren
Googles neues Betriebssystem Fuchsia ist erstmals Mitte 2016 in Erscheinung getreten und könnte in einigen Jahren als Nachfolger von Android zum Einsatz kommen. Findige Bastler können Vorabversionen von Fuchsia schon ausprobieren. Wer sein Gerät für solche Spielereien nicht opfern will, hat jetzt die Möglichkeit, die Nutzeroberfläche des OS direkt im Browser zu testen.
Fuchsia OS: Browser-Version mit wenigen Funktionen
Zuviel erwarten solltet ihr von der Fuchsia-Demo, die von Manuel Filipe Silva Goulão kompiliert wurde, jedoch nicht. Es sollte schließlich nicht vergessen werden, dass das OS lange nicht final ist. In der Fuchsia-OS-Webversion bekommt ihr letztlich einen ersten Eindruck, wie sich das neue OS anfühlt und bedienen lassen wird.

So sieht der Homescreen von Fuchsia OS auf im Desktop-Browser aus. (Screenshot: t3n.de)
So mutet es mit seinem Kartendesign eher wie Chrome OS oder der Google-Feed, ehemals Google Now, an. Um auf die Startseite zu gelangen, müsst ihr auf das Plussymbol tippen und „Guest“ wählen – dann erscheinen in der Mitte des Homescreens Uhrzeit, Avatar und weitere Informationen, die unter Android in der Benachrichtigungsleiste angezeigt werden. Darunter ist eine Karte mit Suchfenster und mehreren Anwendungen, die jeweils jedoch nur Dummies und funktionslos sind. Um eine der Apps zu öffnen, muss das Modul nach oben gewischt werden. Zum Schließen einer App muss auf den kleinen, nahezu unscheinbaren weißen Button unter dem Fenster getippt werden.
Tippt ihr auf den Avatar in der Mitte des Fensters, öffnen sich in einer recht flüssigen Animation die Einstellungen. Dort findet ihr Regler für die Helligkeit und Lautstärke sowie diverse Buttons für WLAN, Bluetooh und mehr – ihr könnt sie zwar betätigen, euer Smartphone damit steuern könnt ihr selbstredend nicht. Der einzige Button mit Funktion ist „Sign Out“ – damit gelangt ihr auf den Lockscreen.
Fuchsia OS: Frei von Linux und altem Ballast
Auch wenn die Webversion lediglich einen ersten Eindruck vermitteln mag, dürfte Fuchsia spannend werden. Denn mit dem OS macht sich Google frei von Linux und anderen Altlasten. Fuchsia soll ein modernes Betriebssystem werden, das allem Anschein nach nicht nur Android, sondern auch Chrome OS ablösen soll. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass Google Fuchsia unter anderem auch auf dem Pixelbook testet.
Anstelle auf Linux wird bei Fuchsia OS auf einen selbstentwickelten Microkernel namens Zircon gesetzt. Ferner ist auch die General-Public-License (GPL) gestrichen. Teile des neuen OS sind unter einer Mischung von BSD-Clause-3, MIT und Apache 2.0 lizenziert. Dazu gehören weitere Komponenten wie Grafik-Interfaces (Magma, Escher und Scenic), das UI-Toolkit Flutter und die Programmiersprache Dart, wie Google in einer umfangreichen Dokumentation erläutert.
Wenngleich Google eine Dokumentation zu Fuchsia OS liefert, die das Unternehmen mit „Fuchsia is nor Linux“ betitelt, hat das Unternehmen sich noch nicht offiziell zu dem OS äußert. Die nächste passende Gelegenheit wäre die Entwicklerkonferenz Google I/O 2018, die zwischen dem 8. und 10. Mai veranstaltet wird.
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