Für außergewöhnliche Videos: Schmeiß dein Smartphone so hoch und so weit du kannst
Niemand, der sein Smartphone schon mal fallen gelassen hat, fühlte sich gut bis zur Bestätigung, dass tatsächlich nichts passiert war. Die Aufforderung, das Smartphone nun so hoch und so weit wie möglich zu werfen, erscheint da auf jeden Fall kontraintuitiv und löst schon beim Lesen Schweißausbrüche aus. Aber das ist genau das, was die beiden Macher des Aer Typ (Throw Your Phone) von euch verlangen.
Schaumstoff und ein Klettband: Wirf du zuerst!
Schützen soll das Smartphone eine eigens entwickelte Hülle aus Schaumstoff, die – einmal zusammengesteckt – wie der ovale Ball beim American Football geworfen werden soll. Dabei steckt einiges an Hirnschmalz hinter dem Aer Typ. So ist die Schaumstoffnase des Fluggerätes so geformt, dass ein Smartphone, mit den Kameras leicht schräg nach vorne zeigend, eingesetzt werden kann.
Diese Einbauposition soll sicherstellen, dass Aufnahmen gelingen, die denen aus einer Drohne ähneln. Dazu wird das Smartphone zwischen zwei Schaumstoffstücken eingeklemmt, die – man muss wohl sagen lediglich – von einem Klettband zusammengehalten werden. Auf die hintere Schaumstoffhälfte wird dann noch ein Schaumstoffschwanz gesteckt, der die Flugbahn stabil halten soll.
Die Macher des Smartphone-Wurfgeschosses sind nicht völlig unerfahren im Bau entsprechender Schutzgehäuse. Schon 2016 hatten sie das originale Aer auf den Markt gebracht. Es handelte sich um eine ganz ähnliche Lösung, allerdings für die Hero Gopro. Weil die Gopro sich als Action-Kamera bezeichnet und für den robusten Umgang im Gelände gebaut ist, erforderte der Wurfeinsatz zwar auch hier einiges an Vertrauen. Ein Smartphone zu werfen, dass eindeutig nicht für das Rumwerfen oder auch nur einen robusten Umgang im Extremsport gebaut ist, verlangt noch mal ein ganz besonderes Vertrauen in die Konstruktion.
Außen hui, aber innen pfui? Werfen ist an sich keine gute Idee.
Apple jedenfalls empfiehlt wegen der hohen Schock- und Vibratonsbelastung schon nicht, iPhones an Fahrräder oder Motorräder zu klemmen. Fraglich, was mit dem Innenleben eines Smartphones, vor allem seiner Kamera, passiert, wenn es gegen Wände geworfen wird oder auch nur aus relativ großer Höhe unsanft auf dem Boden landet. Dass der Aer Typ offenbar recht zuverlässig die Außenhülle schützt, heißt immerhin nicht, dass keinerlei Schäden auftreten können.
Die Entwickler des Aer Typ versprechen jedenfalls, dass ihr Produkt das Ergebnis jahrelanger Tests und der Suche nach den widerstandsfähigsten Schaumstoffmaterialien ist. Der ultimative Test bestand darin, ein Smartphone vom Dach eines Gebäudes aus senkrecht auf eine Betonfläche fallen zu lassen. Der Test gelang. Das Smartphone blieb zumindest äußerlich heil.
Um die Produktion zu finanzieren, haben die Entwickler erneut den Weg zu Kickstarter gesucht. Im Rahmen des Crowdfunding wird der Aer Typ dort angeboten. Für 69 Euro könnt ihr bei Interesse die Wurfhülle vorbestellen. Die Lieferung soll ab Mai 2022 erfolgen. Wie immer auf Kickstarter sind alle Angaben mit Vorsicht zu genießen. Die Macher des Aer Typ haben aber schon bei der Gopro-Hülle gezeigt, dass sie jedenfalls tatsächlich ein Produkt abliefern.
Woher kommt die Warnung mit den Fahrrädern? Apple spricht von den spezifischen Vibrationen durch den Motor – nicht von der Fahrbahn.. daher kann ich die Empfehlung „nicht ans Fahrrad“ nicht nachvollziehen.