Beim jüngsten Gesetzentwurf gegen den zunehmenden Missbrauch der Finde-Helferlein aus dem Hause Apple geht es darum, „einer Person die wissentliche Installation eines Ortungsgeräts oder einer Anwendung auf dem Grundstück einer anderen Person ohne deren Zustimmung“ zu verbieten.
Polizeiberichte: Airtag-Stalking häufiges Problem
Das ist in Ohio vor allem deshalb wichtig, weil das gegenteilige Handeln durch eine Gesetzeslücke gedeckt ist. Die erlaubt es Personen ohne Vorstrafen wegen Stalking oder häuslicher Gewalt, jemanden zu verfolgen, ohne dafür bestraft zu werden. Rund zwei Dutzend weiterer US-Bundesstaaten haben bereits Gesetze gegen das elektronische Stalking erlassen.
Derweil steigt, nicht zuletzt wegen zunehmender Berichterstattung seitens der Medien, das Problembewusstsein. So hatte ein kürzlich erschienener Bericht von Motherboard gezeigt, dass Airtag-Stalking kein auf prominente Einzelfälle beschränktes Problem ist.
Nachdem das Magazin bei einem Dutzend US-Polizeidienststellen Informationen zu Ermittlungen angefordert hatte, in denen Airtags eine Rolle spielen, hatte es 150 Berichte erhalten. In 50 Fällen hatten Frauen Anzeige erstattet, weil sie glaubten, jemand würde das Gerät heimlich benutzen, um sie zu verfolgen.
Apple verstärkt Sicherheit
Inzwischen hat auch Apple reagiert. Im Februar hatte das Unternehmen angekündigt, zusätzliche Sicherheitsfunktionen einzuführen, um Stalking mit Airtags zu verhindern. Eine dieser Funktionen soll eine Präzisionssuche sein, die es Nutzenden von Geräten der Serien iPhone 11, 12 und 13 ermöglicht, den Weg zu einem unbekannten Airtag zu finden.
Das Tool soll die Richtung und die Entfernung zu einem unerwünschten Airtag anzeigen. Ebenso will Apple die Warnungen vor unerwünschter Ortung verstärken, um Menschen früher über potenzielle Stalker zu informieren:
„Airtags wurden entwickelt, um Menschen dabei zu helfen, ihr persönliches Eigentum zu finden, und nicht, um Personen oder das Eigentum einer anderen Person zu verfolgen. Wir verurteilen jede böswillige Nutzung unserer Produkte auf das Schärfste.“