Tool-Tipp
Stalking per AirTags: Apples neue Android-App schafft Abhilfe

Stalker greifen teils auf AirTags zurück, um zu finden, was sie suchen. (Foto: SpeedKingz / Shutterstock)
Apples neue Android-App Tracker Detect steht ab sofort für Smartphones im Google Play-Store zur kostenlosen Installation bereit. Damit löst der kalifornische iPhone-Hersteller sein Versprechen ein, auch Android-Nutzenden die Möglichkeit zu geben, AirTags und andere mit Apples Finde-Netzwerk „Wo ist?“ kompatible Ortungsgeräte in der Nähe zu identifizieren. So soll eine unbemerkte Überwachung verhindert werden.
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Für iPhone-Nutzende hatte Apple die Funktion in die Wo-ist-App des jüngsten Betriebsystemupdates iOS 15.2 integriert. Tracker Detect für Android steht seit Montag zur Verfügung. Es ist eine der wenigen Android-Apps des Herstellers. Apple will diesen Markt möglichst nicht bespielen. Nur Apple Music war wohl zu lukrativ, um es dem Android-Markt zu verwehren.
Scheint die von Tracker Detect angebotene Lösung auf den ersten Blick vielleicht übertrieben, so hat sich doch in der letzten Zeit gezeigt, dass Kriminelle immer öfter auf die kleinen und kompakten, dabei preisgünstigen Tracker zurückgreifen – etwa, um potenziell interessantes Diebesgut zu markieren. In Kanada warnt bereits die Polizei vor auf diese Weise vorbereiteten Autodiebstählen.

Häufig: AirTags unter Kupplungsklappe. (Bild Polizei York)
Dabei ist die Problematik bloß die Kehrseite der Medaille. Denn natürlich sind Apples AirTags genau dazu gemacht, um an einer Vielzahl von persönlichen Gegenständen wie Schlüsseln, Brieftaschen oder sogar Autos angebracht zu werden. Sie sollen den legitimen Nutzenden des Features dabei helfen, die Gegenstände, an denen sie befestigt sind, wiederzufinden, wenn sie verloren gehen.
Das lässt sich selbstverständlich ebenso missbrauchen. So soll es unter Nutzung der Technologie bereits zu Delikten wie Stalking sowie häusliche und andere Gewalt gekommen sein.
Ein wesentlicher „Erfolgsfaktor“ dabei dürfte sicherlich der Preis sein. Schon für 35 Euro geht ein AirTag über die Ladentheke, ein Viererpack kostet 119 Euro. Dazu sind die AirTags in ein Finde-Netzwerk integriert, das auf bereits mehr als eine Milliarde aktive iPhones zugreifen kann. Es gibt kein auch nur annähernd ähnlich großes (und engmaschiges) Such-System.
Die App Tracker Detect kann zur aktiven manuellen Suche verwendet werden, scannt die Umgebung aber auch eigenständig. So ertönt ein Signalton, wenn sich ein unbekannter AirTag länger als zehn Minuten in der Nähe eines Nutzenden befindet. Der Ton soll auf den Tracker aufmerksam machen. Im weiteren Verlauf gibt die App Anweisungen, wie die Batterie des Trackers entfernt werden kann. Zudem empfiehlt sie, die Strafverfolgungsbehörden zu kontaktieren, wenn Nutzende glauben sollten, dass ihre Sicherheit gefährdet ist.
Tracker Detect erfordert kein Apple-Konto zur Nutzung.
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Also Apple bringt Überwachungsgeräte heraus, die sich nur schwer finden lassen und überträgt per App die Verantwortung auf diejenigen, die damit überwacht werden?