Ratgeber
Mit diesen Apps behaltet ihr Strom- und Heizkosten genau im Blick

Nach und nach kommen die steigenden Gaspreise auch bei den Verbraucher:innen an. Ab Oktober kommt dann noch die von der Regierung beschlossene Gasumlage von 2,4 Euro Cent pro Kilowattstunde hinzu. Aber auch die Strompreise gehen derzeit deutlich nach oben.
Im August 2022 stiegen die Preise an der Leipziger Strombörse zwischenzeitlich auf den Rekordwert von 563 Euro für eine Megawattstunde. Ein Jahr zuvor lag der Preis noch bei 23 Euro. Das entspricht einem Anstieg von mehr als 2.300 Prozent.
Einige Energieversorger haben bereits reagiert und ihre Preise deutlich angehoben. Branchenriese EnBW erhöht die Preise für eine Kilowattstunde beispielsweise ab Oktober um 10,02 Cent. Das entspricht einer Preissteigerung um rund ein Drittel.
Die meisten Menschen dürften ihren Energieverbrauch nur rudimentär im Blick haben. Einmal im Jahr die Zählerstände ablesen? Klar. Aber in welchen Monat wird am meisten verbraucht? Wie sieht der Monatsverbrauch im Jahresvergleich aus? Genau diese Fragen können Apps beantworten.
Empfehlungen der Redaktion
Die von uns getesteten Apps ermöglichen alle eine schnelle Zählerstanderfassung über die Kamera eures Smartphones. Zeitaufwendiges Notieren der Stände entfällt damit. Außerdem helfen euch die Apps bei der Auswertung der erfassten Daten. So habt ihr gut im Blick, wann es einen Anstieg gab, und könnt bei Bedarf gegensteuern.
Energy Buddy ist für iOS und Android verfügbar. Die App ist kostenlos und soll euch beim Energiesparen helfen. Dazu erfasst die App nicht nur eure Zählerstände, sondern zeigt euch auch den Stromverbrauch einzelner Elektrogeräte. Dazu wählt ihr die Geräte entweder aus einer Datenbank oder fügt die relevanten Daten selbst ein.

Mit dem Energy Buddy erfasst ihr nicht nur Zählerstände, sondern könnt auch die großen Stromfresser im Haus schnell und einfach identifizieren. (Screenshot: Energy Buddy für iOS / t3n)
Der Verbrauch der einzelnen Geräte bezieht sich allerdings auf durchschnittliche Nutzungswerte. Das bedeutet, dass der Energieverbrauch je nach tatsächlicher Nutzung deutlich von den in der App angezeigten Werten abweichen könnte. Wer es genauer mag, kann im Energy Buddy aber immerhin die durchschnittliche Nutzungsdauer anpassen.
Energy Buddy ist eindeutig die verspielteste App auf dieser Liste. Das ist aber nicht notwendigerweise ein Nachteil. Während die anderen Apps eher wie Buchhaltungs-Tools aussehen, macht das Interface von Energy Buddy tatsächlich Spaß. Zumal euch die integrierten Gamification-Ansätze auch aktiv zum Energiesparen anhalten.
Ebenfalls praktisch: Besitzer:innen einer Photovoltaik-Anlage können Erzeugungs- und Verbrauchsdaten live in der App verfolgen. Außerdem wird euer CO2-Fußabdruck in der App ausgewertet, was euch dabei helfen soll, euren persönlichen Beitrag zur Klimakrise zu minimieren.
Bei Energiecheck könnt ihr Strom-, Heizungs- und Wasserzähler bequem über die Kamera eures Smartphones erfassen. Außerdem zeigt euch die App auch aktuelle Nachrichten rund um den Klimaschutz an, was euch offenbar zum Energiesparen motivieren soll.
Die App bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Auswertung der erfassten Zählerstände. Wer will, kann sich Strom-, Wärme- oder Wasserverbrauch als Diagramme für unterschiedliche Zeiten anzeigen lassen. Außerdem könnt ihr die so entstandenen Kosten und CO2-Werte ermitteln.
Eine sehr praktische Funktion ist der sogenannte Standby-Check. Dazu müsst ihr den Stromzählerstand am späten Abend, am frühen Morgen und am darauffolgenden Abend in die App einscannen. Anschließend ermittelt die Software, wie hoch der Standby-Verbrauch euerer Elektronikgeräte ist.

Die Energiecheck-App gibt euch auch Hilfestellungen, um zusätzliche Einsparungen vorzunehmen. (Screenshot: Energiecheck für iPadOS / t3n)
Ebenfalls in die App integriert sind verschiedene digitale Beratungsangebote, die euch individuelle Tipps geben, wie ihr Strom, Wasser oder Heizkosten spart und welche Förderungen im Falle einer Modernisierung möglicherweise für euch infrage kommen.
Energiecheck ist kostenlos und wurde in der Vergangenheit durch das Bundesumweltministerium gefördert. 2014 konnten die Macher:innen über die Crowdfunding-Website Startnext weiteres Kapital für den Ausbau der App einsammeln. Energiecheck ist für Android, iOS und iPadOS verfügbar.
Strom, Heizung, Gas, Wasser und sogar Pkw: Wer möchte, kann im Energy Tracker nahezu seinen gesamten Ressourcenverbrauch überwachen. Wie beim Energy Buddy lassen sich Zählerstände auch in dieser App praktisch über die Smartphone-Kamera einscannen.
Ebenfalls sehr praktisch: Ältere Zählerstände können als CSV-Datei importiert werden. Wer also bisher beispielsweise seine Zählerstände in einem Spreadsheet verwaltet hat, kann die Daten ohne Probleme in den Energy Tracker übertragen.
Auch die Auswertung der erfassten Daten ist gut gemacht. Ihr könnt euch Verbrauchsdiagramme für unterschiedliche Zeiträume anzeigen lassen. Auch Vergleiche mit früheren Perioden sind einfach möglich.

Mit dem Energy Tracker behaltet ihr euren Verbrauch genau im Blick. (Screenshot: Energy Tracker für iPadOS / t3n)
Energy Tracker ist derzeit leider nur für Apple-Geräte verfügbar. Im Gegensatz zum Energy Buddy verfügt die App aber auch über eine für das iPad angepasste Nutzeroberfläche.
Leider stehen euch im Energy Tracker in der Gratisvariante nicht alle Funktionen zur Verfügung. Wer beispielsweise mehr als zwei Messgeräte über die App überwachen möchte, wird per In-App-Kauf zur Kasse gebeten. Gleiches gilt für die Backup-Funktion und die Synchronisation über iCloud oder Dropbox.
Die Preise für die Upgrades halten sich allerdings im Rahmen und können wahlweise im Paket mit mehreren Funktionen für 1,99 Euro respektive 3,99 Euro erworben werden. Alternativ dazu könnt ihr auch einzelne Features dazukaufen. Das kostet euch dann jeweils 0,99 Euro pro Funktion.
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