Anzeige
Anzeige
News

Gegen den Druck der Aktionäre: Apple verteidigt Diversitätsprogramm

Während einige US-Unternehmen ihre Diversity-Initiativen zurückfahren, will Apple an seiner bisherigen Strategie festhalten und setzt sich gegen einen Antrag von Aktionär:innen zur Wehr, der deren Ende fordert.

Von Noëlle Bölling
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Apple sieht in Diversität und Inklusion einen wirtschaftlichen Vorteil. (Foto: Shutterstock/Champhei)

Apple sieht sich aktuell einem kontroversen Antrag von Aktionär:innen ausgesetzt, der darauf abzielt, das bestehende Diversitätsprogramm zu beenden. Doch während Konzerne wie Meta und McDonald’s ihre Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt und Inklusion bereits zurückgefahren haben, bleibt Apple standhaft. Wie Heise berichtet, argumentiert das Unternehmen, die Forderung stelle einen unzulässigen Eingriff in das Tagesgeschäft dar. Apple fordert deshalb seine Anteilseigner:innen dazu auf, bei der Hauptversammlung, die Ende Februar stattfindet, gegen den Vorschlag zu stimmen.

Anzeige
Anzeige

Apple will seiner bisherigen Strategie treu bleiben

Interessanterweise war die Situation vor einigen Jahren noch genau umgekehrt: Damals wollte das Unternehmen einen Antrag blockieren, der vorsah, das Gehalt von CEO Tim Cook an die Erfüllung bestimmter Diversity-Ziele zu koppeln. Trotz der anfänglichen Gegenwehr schuf das Unternehmen noch im selben Jahr einen Vorstandsposten für Diversity und Inklusion. Denise Young Smith, Apples erste Beauftragte in diesem Bereich, trat allerdings nach nur wenigen Monaten schon wieder zurück. Ihre Entscheidung folgte auf eine Äußerung über die Vielfalt weißer Männer, die für viel Unmut gesorgt hatte. Seither hatten vier verschiedene Personen den Posten inne, was für Apple eine ungewöhnlich hohe Fluktuation darstellt.

Die Aktionär:innen begründeten ihren Antrag damit, dass die Diversitätsvorgaben zu Diskriminierung von Mitarbeiter:innen und zu Klagen führen könnten. Sie beriefen sich dabei auf zwei Urteile des Obersten Gerichtshofs der USA. Apple entgegnet, dass der Konzern erprobte Verfahren implementiert habe, um rechtliche Risiken zu minimieren und bekräftigt, dass Diversität und Inklusion wesentliche Bestandteile der Unternehmensstrategie bleiben sollen.

Anzeige
Anzeige

Kritiker:innen sehen in Diversity-Maßnahmen eine schädliche Ideologie

Viele US-Unternehmen haben in den vergangenen Monaten ihre Initiativen für Vielfalt und Inklusion zurückgefahren oder sogar ganz eingestellt. Diese Entwicklung spiegelt einen breiteren gesellschaftspolitischen Wandel wider, der unter dem Schlagwort „Go woke, go broke“ diskutiert wird. Konservative Stimmen werfen Unternehmen vor, mit der Umsetzung von Diversity-Maßnahmen ideologisch motivierte Entscheidungen zu treffen, die wirtschaftlich nicht tragfähig seien. US-Republikaner:innen und prominente Tech-Größen wie Elon Musk, ein offener Kritiker solcher Programme, fordern stattdessen eine Fokussierung auf ökonomische Kernziele.

Anzeige
Anzeige

Welche Auswirkungen die aktuellen Entwicklungen auch auf den deutschen Arbeitsmarkt haben werden, bleibt abzuwarten. Viele Bewerber:innen legen noch immer großen Wert auf entsprechende Bemühungen ihrer zukünftigen Arbeitgeber:innen: So gaben in einer repräsentativen Umfrage der IU Internationalen Hochschule mehr als drei Viertel der zukünftigen Fachkräfte an, dass es ihnen wichtig ist, dass Unternehmen Maßnahmen zur Förderung von Diversity und Inklusion umsetzen.

Ein Wendepunkt in der Diversity-Debatte?

Trotz des wachsenden Drucks bleibt Apple seiner bisherigen Linie treu. Das Unternehmen argumentiert, dass Vielfalt und Inklusion nicht nur moralisch richtig, sondern auch ein wirtschaftlicher Vorteil seien. Diversität fördere Innovation, verbessere die Unternehmensleistung und helfe, talentierte Mitarbeiter:innen zu gewinnen und zu halten.

Anzeige
Anzeige

Es bleibt abzuwarten, wie die Hauptversammlung im Februar ausgehen wird. Sollte der Antrag erfolgreich abgewendet werden, könnte das ein wichtiges Signal an andere Technologiekonzerne sein, die ihre Diversity-Programme ebenfalls verteidigen müssen. Klar ist aber schon jetzt, dass der Kurswechsel vieler US-Unternehmen das Thema Diversity und Inklusion wieder auf die Agenda gesetzt hat.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige