Geheimer Call of Duty-Test: Was Activision über Skill Based Matchmaking herausfand
Seit Jahren gibt es eine anhaltende Diskussion in der Community von Call of Duty: Ist Skill Based Matchmaking (kurz SBMM) ein Segen oder ein Fluch für das Spiel? Dabei analysiert der Multiplayer-Shooter, wie gut ihr in einzelnen Matches abschneidet und teilt euch in der nächsten Partie anderen Spieler:innen zu, die in etwa auf eurem Level sind.
Im ersten Moment klingt das nach einem fairen System. So stoßen Spieler:innen nicht auf andere, die deutlich besser sind als sie. Viele Gamer:innen von Call of Duty verteufeln das System aber, weil sie sich immer anstrengen müssen, um gegen die Spieler:innen ihres Levels zu bestehen. Sie argumentieren, dass ohne SBMM die Skill-Bandbreite deutlich weiter wäre und dementsprechend auch entspanntere Spiele möglich wären.
Activision führt Test mit Call-of-Duty-Spieler:innen durch
Eigentlich hält sich Activision bei der Diskussion um SBMM in Call of Duty weitestgehend raus. Aber das hat sich durch einen großangelegten Test samt Studie geändert. Wie der Publisher in einem 25-seitigen Dokument festhält, gibt es viele Gründe, die für Skill Based Matchmaking sprechen. Einer davon ist der besagte Test, der ohne Wissen der Spieler:innen durchgeführt wurde.
Dabei hat Activision bei etwa 50 Prozent der Spielerschaft von Call of Duty: Modern Warfare 3 in Nordamerika den SBMM-Faktor gesenkt. Das System war zwar noch aktiv, aber deutlich weniger effektiv als das eigentliche SBMM. Das Ergebnis: 90 Prozent der betroffenen Spieler:innen haben Call of Duty: Modern Warfare 3 deutlich weniger gespielt. Die verbliebenen 10 Prozent waren Spieler:innen in besonders hohen Skill-Klassen.
Dementsprechend kommt Activision zu dem Schluss, dass vor allem Spieler:innen mit höherem Skill vom Wegfall des SBMM-Systems profitieren würden. Der Publisher fügt hinzu: „Wir haben herausgefunden, dass die Balance zwischen Skill und anderen Matchmaking-Faktoren messbar das Ausmaß erhöht, durch das Spieler Spaß an Call of Duty haben. Wenn wir Skill als Grundlage einsetzen, haben 80 bis 90 Prozent aller Spieler eine bessere Erfahrung, eine bessere Platzierung am Ende der Runde, spielen länger und verlassen das Match seltener.“
In der Studie verrät Activision außerdem, welche drei Faktoren zu eurem SBMM-Score beitragen. Zunächst sind das die Abschüsse, die ihr in einem Match erreicht. Da diese aber langfristig zu ungenau wären, werden zwei weitere Faktoren hinzugezogen: das Verhältnis zwischen Abschüssen und Toden sowie Abschüssen und Toden durch andere Spieler:innen. Diese Kombination verhindert, dass Spieler:innen ihren SBMM-Score künstlich senken, indem sie sich selbst im Match erledigen.