Keine Prognose bitte – so gelingt Führung in der Coronakrise
Im Führungsalltag ist nichts mehr, wie es war. „Die aktuelle Krise ist eine harte Probe für Führungskräfte“, ist Katja Nagel, CEO der Unternehmensberatung Cetacea, überzeugt. Viele seien mit der Komplexität der Situation überfordert, verfielen in einen Tunnelblick und starteten Alleingänge. In solchen Zeiten sei es jedoch wichtig, Ruhe zu bewahren und analytisch vorzugehen. „Es bedarf eines Plans, der Sicherheit gibt“, so Nagel.
10 Tipps für deinen Führungsalltag
1. Rede Klartext
Sei ehrlich und objektiv in der Beschreibung der aktuellen Situation. In welcher Lage befindet sich dein Unternehmen? Welche Geschäfte brechen möglicherweise weg? Welche Leistungen werdet ihr verändert am Markt anbieten? Kennen deine Mitarbeiter die Situation, können sie sich darauf einstellen.
2. Gib Sicherheit
Viele Mitarbeiter empfinden aktuell eine große Unsicherheit. Ihnen wird quasi der Boden unter den Füßen weggerissen. Schaffe schnell Klarheit darüber, wie es jetzt für jeden Einzelnen weitergeht. Erkläre, welche staatlichen Unterstützungsmaßnahmen du für dein Unternehmen und deine Mitarbeiter beanspruchen willst. Erst mit dieser Sicherheit sind sie in der Lage, sich auf Veränderungen im Job einzulassen und sich weiterhin für den Erfolg des Unternehmens zu engagieren.
3. Hab ein offenes Ohr
Sprich mit deinen Mitarbeitern. Höre ihnen zu. Jeder hat neben der Arbeit jetzt auch große persönliche Herausforderungen zu meistern, muss möglicherweise Kinder betreuen und sich im Homeoffice organisieren. Sei spürbar an ihrer Seite.
4. Bleib nahbar
In einer Krise ist das Bedürfnis nach Zuwendung und Empathie ungleich größer. Gerade jetzt, wenn deine Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten und es kaum persönliche Kontakte gibt, ist emotionale Nähe wichtig. Halte den Kommunikationsfluss in Gang. Kommuniziere lieber einmal mehr als einmal zu wenig. Gestalte deine Kommunikation vor allem menschlich. Nutze neben den offiziellen Kommunikationsmitteln auch persönliche Kanäle wie beispielsweise das Telefon oder SMS.
5. Hüte dich vor Prognosen
Auch wenn die Versuchung groß ist, die Perspektive rosa zu zeichnen, verbanne die Kristallkugel aus deinem Büro. Gib keine Prognosen für dein Geschäft, die nicht auf sicheren Daten beruhen. Weder die Dauer noch der weitere Verlauf der Krise sind derzeit seriös abzuschätzen. Nur wenn du sichere Fakten lieferst – oder eben zugibst, derzeit keine Aussage machen zu können –, bleibst du glaubwürdig.
6. Krempel die Ärmel hoch
Lass deinen Worten schnell sichtbare Taten folgen. Erst wenn deine Mitarbeiter sehen können, dass du das, was du sagst, wirklich ernst meinst, kannst du ihr Vertrauen bewahren.
7. Geh voran
Deine Mitarbeiter werden jetzt ganz besonders auf dich schauen. Sei dir dessen bewusst und geh mit bestem Beispiel voran. Sei es bei der Reduktion sozialer Kontakte oder auch bei einem möglichen Gehaltsverzicht. Deine Mitarbeiter werden sich an deinem Verhalten orientieren und es adaptieren.
8. Schaffe neue Rituale
Beschreite neue Wege in deinen Meeting-Strukturen. Alte Rituale müssen jetzt ersetzt werden. Damit in dieser schwierigen Zeit keine zusätzliche Haltlosigkeit entsteht, schaffe schnell neue Routinen für eure tägliche Zusammenarbeit.
9. Agiere online
Nutze, soweit irgend möglich, Medien, die den persönlichen Kontakt ersetzen. Das Bedürfnis nach Kommunikation ist im Menschen ungebrochen. Jetzt ist es Zeit, mögliche Barrieren einer Online-Kultur im Unternehmen aus dem Weg zu räumen.
10. Nutze Chancen
Möglicherweise ergeben sich im Dialog mit deinem Team neue Geschäftsideen. Gerade in Zeiten einer Krise werden oft tradierte Muster unwirksam und schaffen Raum für Innovation. Bleib offen. Neue Ideen kanalisieren Energie.
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