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Ratgeber

Geld sparen und anlegen: Entdecke diese 3 Formeln für finanzielle Klarheit

Viele Verbraucher:innen fallen immer wieder auf ein paar psychologische Fehlschlüsse herein, wenn es um Finanzentscheidungen geht. Doch mit der 72-, 752- und 4-Prozent-Regel lassen sich leichter die richtigen Entscheidungen für deine Geldanlage und Altersvorsorge treffen.

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Geldanlage und Altersvorsorge erfordern langfristiges Denken. (Foto: Khongtham / Shutterstock)

Insbesondere jüngere Arbeitnehmer:innen machen sich zwar Sorgen darum, ob sie im Alter wirklich gut abgesichert sind. Doch viele überblicken das Thema Geldanlage und Altersvorsorge nicht wirklich oder wollen sich damit nicht wirklich beschäftigen, weil die Hürden dafür zu hoch scheinen. Bei näherem Hinsehen ist die Welt der Geldanlage und der Altersvorsorge zwar tatsächlich voll von Detailentscheidungen, die du treffen musst. Einiges ist aber im Grundsatz weniger kompliziert und undurchsichtig als es zunächst wirkt.

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An dieser Stelle wollen wir dir ein paar einfache Regeln und Formeln vermitteln, die dir dabei helfen können, deine Finanzen zu verstehen und die richtigen Entscheidungen beim Sparen zu treffen. Diese einfachen Formeln verraten dir zwar nicht, wie genau du dein Geld anlegen solltest, zeigen aber auf, mit welchem Hebel du arbeitest, wenn du mit der Geldanlage möglichst früh beginnst. Außerdem erfährst du so, welche Auswirkungen bestimmte Entscheidungen langfristig haben.

Die 72-Regel: Verdopplung deines Investments

Bei der 72-Regel handelt es sich um eine einfache Formel, die dir zeigt, wie lange es dauert, bis sich dein Geld bei einem bestimmten Zinssatz verdoppelt hat – oder umgekehrt, welchen Zinssatz es für eine Verdopplung in einem vorgegebenen Zeitraum braucht.

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Das Prinzip dahinter ist denkbar einfach: Du teilst die Zahl 72 durch den durchschnittlichen jährlichen Zinssatz (in Prozent). Das Ergebnis gibt die Zahl der Jahre an, die es braucht, um dein Geld zu verdoppeln. Umgekehrt funktioniert das aber auch: Wenn du 72 durch die Verdoppelungsdauer teilst, erfährst du, welchen Zinssatz du haben musst, um mit der vorgegebenen Zeit eine Verdopplung deines Kapitals zu erreichen.

Ein paar Beispiele dazu: Wenn du also ein Festgeld mit 4 Prozent hast, teilst du 72 durch 4 und erkennst, dass es 18 Jahre dauern wird, bis sich dein Investment verdoppelt hat. Hast du dagegen ein Depot, das im Schnitt nach Steuern 7 Prozent schafft, könnte sich dein eingesetztes Kapital innerhalb von gut zehn Jahren verdoppelt haben (knapp 10,3 Jahre).

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Verspricht dir dagegen ein Anlageberater, dass sich dein Geld im Zeitraum von drei Jahren verdoppeln wird, kannst du (bei dem von dir errechneten Zinssatz von 24 Prozent) ziemlich sicher sein, dass das nicht stimmt oder das mit der Geldanlage verbundene Risiko enorm hoch ist und die Sache folglich auch schiefgehen kann.

Bedenken musst du dabei nämlich immer den Unterschied zwischen einem weitgehend sicheren Zins wie bei Tages- und Festgeld und einer Geldanlage, die zwar eine bestimmte Rendite in der Vergangenheit geschafft hat (oder auch nur verspricht), dies aber nicht zwingend beim nächsten Mal genauso schafft.

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Dennoch vermittelt dir die 72-Formel recht gut, welchen Hebel ein Investment potentiell haben kann und hilft dir Rendite in den Zusammenhang mit bestimmten Risiken zu setzen. So kannst du leichter abwägen, ob eine bestimmte Anlage oder eine alternative Anlagestrategie zu deinen Zielen passt. Vor allem vermittelt die Formel aber das Bewusstsein, wie der Zinseszins über die Zeit wirkt und warum insbesondere Geld, das du früh zurücklegst, für die Altersvorsorge umso mehr wirkt.

Die 752-Regel: Was regelmäßige Ausgaben dich langfristig kosten

Die 752-Regel geht in eine ähnliche Richtung, zeigt dir aber auf eine andere Art auf, wie sich dein finanzielles Verhalten langfristig auswirken kann. Es geht dabei um die langfristigen Auswirkungen regelmäßiger Ausgaben auf dein Vermögen. Die Faustregel besagt, dass jeder Euro, den du wöchentlich ausgibst, innerhalb von zehn Jahren 752 Euro weniger im Vermögen bedeutet – zumindest wenn du ihn zu durchschnittlich 7 Prozent angelegt hättest. Dieser Wert ist eine anhand der letzten Jahrzehnte ermittelte realistischer Nach-Steuer-Rendite.

Wenn du also beispielsweise an Tagen, an denen du beruflich unterwegs bist, jeden Morgen deinen Coffee to go für 4 Euro in der Bäckerei nimmst, anstatt den Kaffeebecher schnell daheim zu füllen, sind das 20 Euro die Woche. Multipliziert mit 752 für die zehn Jahre entspricht das 15.040 Euro weniger an Ersparnissen.

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Adaptiert gibt es die Regel übrigens auch unter der Bezeichnung 173-Regel, dann aber bezogen auf einen Monatsbeitrag. Indem du etwa deinen veralteten Mobilfunkvertrag umstellst und so monatlich 20 Euro einsparst, kannst du in zehn Jahren mit einem Kapital von „verzinseszinst“ 3.460 Euro arbeiten.

Diese Regel soll dich nicht von jeglichem Konsum abhalten, wie dies oftmals bei Anhänger:innen der besonders sparsamen FIRE-Bewegung (steht für „Financial Independence, Retire Early“). Die Faustformel kann dich aber dafür sensibilisieren, wie auch scheinbar zu vernachlässigende regelmäßige Kostenfaktoren sich über die Jahre summieren können. Gerade Menschen, die erklären, dass sie keinerlei Spielraum für Altersvorsorge oder einen Sparplan haben, lernen so, dass dem nicht so sein muss, wenn sie bestimmte meist nicht hinterfragte Gewohnheiten ändern.

4-Prozent-Regel: Wenn’s ans Entsparen geht

Eine dritte Formel, die du kennen solltest, ist die 4-Prozent-Regel. Sie zeigt dir, wenn du bereits ein gewisses Depot oder andere Werte angespart hast, wie weit du bereits bist und was du mit deinem Vermögen erreichen könntest. Sie ist daher ein beliebtes Motivationsmittel innerhalb der schon erwähnten FIRE-Bewegung, also bei jenen Menschen, die finanzielle Unabhängigkeit anstreben oder bereits erreicht haben.

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Die 4-Prozent-Regel besagt, dass du pro Jahr 4 Prozent deines Gesamtvermögens ausgeben könntest, ohne dass das Kapital angegriffen werden muss. Auch hierbei handelt es sich in aller Regel (also bei einem Depot mit je nach Marktsituation wechselnden Erfolgsaussichten) um einen theoretischen Wert, den du daher mit Vorsicht genießen solltest.

Auch hierbei wird angenommen, dass dein Vermögen weiterhin durchschnittlich mit etwa 7 Prozent Rendite ansteigt. Hast du beispielsweise 300.000 Euro aktuelle Vermögenswerte, kannst du im Schnitt 12.000 Euro jährlich entnehmen, ohne dass das Grundvermögen langfristig sinken wird. Wie sich unschwer errechnen lässt, ist das ein Tausender im Monat, den du hier mehr oder weniger sicher hast und der, solange du ihn nicht in Anspruch nimmst, weiter in deinem Portfolio verbleibt. Langfristig lässt sich so die Rentenlücke ausgleichen – auch wenn du natürlich den Kaufkraftverlust über die Zeit ausgleichen musst. Das bedeutet, dass 1.000 Euro in 30 Jahren selbst bei einer moderaten Inflationsrate nur noch etwa die Hälfte wert sein werden.

Dennoch vermittelt die 4-Prozent-Regel eine ganz gute Vorstellung davon, wie viel du für die Zeit der Rente ansparen solltest, wenn du deinen Lebensstandard beibehalten willst. Denn umgekehrt geht das auch: Wenn du einen bestimmten jährlichen Betrag vorgibst, den du zur Verfügung haben willst, kannst du diesen mit 25 multiplizieren und hast das (nach Wahrscheinlickeitsregeln!) benötigte Gesamtvermögen, das du bis zum Start angespart haben solltest.

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