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Gesichtserkennung trotz Maske: Wie Selfies als Trainingsdaten missbraucht werden

Die in der Coronapandemie weitverbreiteten Masken stellen ein Problem für Gesichtserkennungssysteme dar. Abhilfe können Masken-Selfies auf Instagram schaffen – auch wenn deren Urheber nichts davon wissen.

2 Min. Lesezeit
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(Foto: Shutterstock)

Nach einer mehrjährigen Testphase begann die Londoner Polizei Anfang 2020 mit dem Rollout ihres Echtzeitgesichtserkennungssystems. Dann kam die Coronakrise und erreichte, was britischen Datenschützern nicht gelingen wollte: Die Polizeibehörde denkt erstmals öffentlich darüber nach, den Start zu verschieben. Denn auch in der englischen Hauptstadt gehören Gesichtsmasken mittlerweile zum Alltag. Das wiederum stellt für Gesichtserkennungssysteme ein Problem dar – allerdings kein unlösbares. Seit Beginn der Pandemie haben mehr als ein Dutzend Anbieter angekündigt, ihre jeweiligen Systeme so zu verbessern, dass sie auch Menschen identifizieren können, die Mund und Nase hinter einer Maske verstecken.

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Damit die Gesichtserkennungsprogramme maskentragende Menschen erkennen können, müssen die zugrundeliegenden Machine-Learning-Systeme mit den entsprechenden Trainingsdaten in Form von Fotos gefüttert werden. Dabei wiederum scheinen zumindest einige Firmen auf Instagram-Bilder zurückzugreifen. Wie die US-Publikation Cnet berichtet, veröffentlichte das auf die Optimierung von Trainingsdaten spezialisierte KI-Startup Workaround beispielsweise im April einen entsprechenden Datensatz auf GitHub. Der basierte auf Fotos von Menschen mit und ohne Maske, die das Unternehmen auf Instagram gesammelt hat. Besonders schwer hatte es das Startup dabei nicht, denn für die Vorauswahl reichte es völlig aus, das Bildernetzwerk nach entsprechenden Hashtags zu durchsuchen.

Natürlich gibt es auch andere Wege, um an Maskenfotos zu gelangen. Einige Firmen haben beispielsweise ihre Angestellten aufgefordert, entsprechende Fotos einzureichen. Forscher der Universität Wuhan wiederum nutzten im Internet verfügbare Fotos von bekannten Persönlichkeiten – mit und ohne Maske. Außerdem generierten die Wissenschaftler aus bestehenden Fotos neue Maskenbilder, indem sie die Gesichter mit künstlichen Masken ausstatteten.

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Die sozialen Medien bleiben eine Fundgrube für Datensammler

Sozialen Netze bleiben eine praktische Ressource für alle, die möglichst diverse Trainingsdaten aus aller Welt benötigen. Auch wenn das bisweilen zu rechtlichen Problemen führt. Das umstrittene Gesichtserkennungsunternehmen Clearview sammelte lange Zeit beispielsweise Bilder auf Diensten wie Twitter, Youtube, Linkedin und Facebook und erhielt von allen vier Anbietern daraufhin Unterlassungserklärungen. Laut the Verge ist allerdings unklar, ob die anhand dieser Bilder aufgebaute Datenbank je gelöscht wurde. Wer also wirklich sichergehen will, dass die eigenen Selfies nicht dabei helfen, öffentliche Überwachungssysteme zu verbessern, der wird davon absehen müssen, sie frei zugänglich ins Netz zu stellen.

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