
Ärztinnen und Ärzte können in Deutschland vom morgigen Dienstag an Rezepte für Gesundheits-Apps ausstellen. Das haben Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte erfahren.
An den Start gehen zunächst zwei der sogenannten Diga – digitale Gesundheitsanwendungen. Welche das sind, wurde jedoch noch nicht bekannt gegeben. Die Liste soll morgen veröffentlicht werden. Zusätzlich sollen sich bereits 25 weitere verschreibungsfähige Apps im Prüfverfahren befinden. Das Innovationsbüro des Bundesinstituts soll außerdem Beratungsgespräche mit Entwicklerinnen und Entwicklern von 75 weiteren Apps führen. Insgesamt habe man rund 500 Anfragen von Herstellern erhalten.
Die Gesundheits-Apps sollen in erster Linie Patientinnen und Patienten mit chronischen Erkrankungen im Alltag unterstützen. Beispielsweise Menschen mit einer Diabeteserkrankung, Bluthochdruck, aber auch für Schwangere soll es dedizierte Anwendungen geben.
Die Einführung der Diga war im vergangenen November mit dem „Digitale Versorgung“-Gesetz beschlossen worden. Gesundheitsminister Spahn nannte die Umsetzung eine „Weltneuheit“ und verwies darauf, dass Deutschland das erste Land sei, „in dem es Apps auf Rezept gibt“.
Kritik an den Diga gibt es vor allem in Bezug auf den Datenschutz sowie den Mehrwert der Apps. Eine wirkliche Verbesserung der Versorgung werde durch sie nicht erreicht, urteilte etwa Maria Klein-Schmeink, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, gegenüber den Stuttgarter Zeitungen. Auch Andreas Gassen von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sieht die hohen Ansprüche an Funktionalität und Datenschutz als eine Hürde, die viele Gesundheits-Apps bisher nicht nehmen konnten.
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