Neue Glasfaser mit 19 Kernen: Forscher entwickeln bisher schnellste Übertragungsrate
Das japanische nationale Institut für Informations- und Kommunikationstechnologie (NICT) hat eine neue Glasfaser mit insgesamt 19 Kernen entwickelt. Daraus entsteht ein Glasfaserkabel mit der bisher schnellsten Übertragungsrate nach Industriestandard.
Es erreicht Geschwindigkeiten von 1,7 Petabits pro Sekunde über eine Strecke von 63,5 Kilometer. Über die Ergebnisse der Forschung berichten die Wissenschaftler in ihrer Studie.
Die extrem schnellen Kabel sind aber nicht für die Nutzung in privaten Haushalten gedacht. Dafür sind aktuelle Glasfaser-Lösungen mehr als ausreichend. Die neuen Kabel sollen als Untersee-Kabel eingesetzt werden und Kontinente, Datencenter und Mobilfunktürme miteinander verbinden. Schließlich landen die Daten dann natürlich auch bei Privatpersonen.
19 Kerne sind die beste Lösung
19 Kerne in das Kabel zu integrieren, schien den Forschern zufolge die beste Lösung zu sein. „Wir könnten die Kapazität erhöhen, indem wir dickere Fasern verwenden. Aber dickere Fasern wären weniger flexibel, zerbrechlicher, für Langstreckenkabel weniger geeignet und würden eine massive Umgestaltung der Glasfaserinfrastruktur erfordern“, sagt Simon Gross von der School of Engineering der Macquarie University gegenüber Win News.
„Wir könnten einfach mehr Fasern hinzufügen. Aber jede Faser erhöht den Ausrüstungsaufwand und die Kosten und wir würden viel mehr Fasern benötigen.“
Der größte Vorteil ist hier wohl, dass die neuen Kabel mit 19 Kernen dem Industriestandard entsprechen und sie so problemlos in die bereits bestehende Infrastruktur eingefügt werden können – ohne große Mehrkosten zu verursachen.
Mit dem 3D-Laserdrucker eingraviert
Gross erklärt weiter, dass sie für die neue Glasfaser einen Glaschip hergestellt haben, in den ein Wellenleitermuster mithilfe von 3D-Laserdrucktechnologie eingraviert wurde. Das ermöglicht es, Signale in die 19 einzelnen Kerne mit gleichmäßig geringem Verlust einzuspeisen.
Es gibt wohl auch andere Ansätze für die Technologie, doch sie sind verlustbehaftet und erlauben weniger Kerne. Die neuen Kabel könnten den weltweiten Bedarf an Datenübertragung für Streaming und andere Dienste decken.