
Wasser in Eisform auf dem Mars? (Foto: CNSA)
Obwohl zuletzt ein Nasa-Gerät in einem Experiment Sauerstoff aus der überwiegend aus Kohlenstoff bestehenden Marsatmosphäre extrahiert hat, gilt Wasser als wichtige Ressource für ein mögliches Leben auf dem Roten Planeten. Daraus könnte nicht nur Sauerstoff gewonnen werden, sondern natürlich auch Trinkwasser. Einer Nasa-Studie zufolge sollen 30 bis 99 Prozent des Wassers in Mineralien in der Kruste des Planeten gebunden sein. Jetzt wollen Forscher aber Eis knapp unter der Marsoberfläche entdeckt haben.
Gletscherformation erinnert an Antarktis-Eisströme
Grundlage dafür ist die Analyse einer seltsamen Gletscherformation, die sich in der Tiefebene Arcadia Planitia auf der Nordhalbkugel des Mars befindet. Die untersuchten Aufnahmen stammen aus dem Jahr 2001 und stellen die Forscher gleich vor mehrere Rätsel. Die Landschaft, so die Vermutung der Forscher, könnte von einem Gletscher geformt worden sein. Die sichtbare Formation soll an Eisströme in der Antarktis erinnern.
Kritische Stimmen zweifeln aber daran, dass an dieser Stelle einst Gletschereis geflossen und jetzt von einer dünnen Schutt- und Geröllschicht begraben sein soll. Schließlich sei das Terrain für einen solchen Vorgang eigentlich zu flach, wie die Futurezone berichtet. Erklärt wird das Ganze mit einem Vorgang auf der Erde. Demnach gibt es in der Antarktis Eisströme, die dank einer darunterliegenden dünnen Wasserschicht vorwärts gleiten, auch wenn die Oberfläche relativ flach ist.
Arcadia Planitia als mögliches Missionsziel
Fraglich ist allerdings, ob dieses Phänomen, das nicht einmal auf der Erde ganz entschlüsselt ist, auf den Mars umgelegt werden kann. Studienautorin Shannon Hibbard, Doktorandin an der University of Western Ontario in Kanada, regt daher an, eine künftige Marsmission in dieses Gebiet durchzuführen. Aufgrund der flachen Oberfläche wäre Arcadia Planitia für eine Landung ohnehin geeignet.