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Warum der Ausstieg von Goldman Sachs Apple Pay in Zugzwang bringen könnte

Goldman Sachs will nicht mehr mit Apple Pay zusammenarbeiten und versucht, das Kreditkartengeschäft an American Express abzutreten – und das, obwohl das Unternehmen erst kürzlich die Kooperation ausweitete. Der Grund dürfte ein grundlegender Strategiewechsel sein.

Von Tobias Weidemann
2 Min.
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Apple-Card führt bei Goldman Sachs zu hohen Kosten. (Foto: Erick Photopro/Shutterstock)

Laut Medienberichten will die US-Bank Goldman Sachs ihr Engagement bei Apple Pay in den USA zurückfahren. Das Unternehmen unterstützt den iPhone-Hersteller bei einer zu Apple Pay gehörenden Kreditkarte und einem (geplanten) Bankkonto. Die Kehrtwende ist erstaunlich – denn noch Anfang des Quartals hatten die beiden Unternehmen für Schlagzeilen wegen (für dortige Verhältnisse) hoher Guthabenzinsen bei dem Sparkonto gesorgt.

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Dem Vernehmen nach will Goldman Sachs das mit Apple Pay verbundene Kreditkartengeschäft an American Express übergeben. Doch ob der Deal zustande kommt, ist nach Angaben des Wall Street Journals noch alles andere als sicher.

Milliardenverlust für Goldman Sachs

Die Veränderungen bei Goldman Sachs haben mit einem Strategiewechsel zu tun. Denn eigentlich hatte die Großbank im Sinne einer Diversifizierung des Portfolios das Privatkund:innengeschäft in den letzten Jahren ausgeweitet. Ziel war es, auf diese Weise weniger abhängig vom eigentlichen Kerngeschäft, dem Investmentbanking, zu werden. Doch die Rechnung ging offenbar nicht auf. Seit 2020 sollen durch die Veränderungen rund drei Milliarden US-Dollar Verlust eingefahren worden sein. Dass Goldman Sachs jetzt angesichts der schwierigeren Wirtschaftslage weltweit die Reißleine zieht, verwundert also nicht. Goldman-CEO David Solomon sieht sich deswegen harter Kritik ausgesetzt.

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Seit 2019 ist die Apple-Kreditkarte in den USA am Start. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass diese sich zumindest für die emittierende Bank zu einem Verlustgeschäft entwickelt hatte. Im Februar hieß es aus Unternehmenskreisen, dass allein in neun Monaten insgesamt 1,2 Milliarden US-Dollar Verlust angefallen seien, von denen ein Großteil mit der Apple-Kreditkarte in direktem Zusammenhang stehe. Insofern verwundert es, dass die Zusammenarbeit mit Apple erst kürzlich bis zum Jahr 2029 verlängert und noch ein Buy-now-pay-later-Angebot gelauncht wurde. Dieses könnte indes gut ins Portfolio von American Express passen.

Unter dieser Prämisse – auch angesichts der Tatsache, dass die Fortführung bei American Express noch alles andere als sicher ist – dürfte das Projekt einer Apple-Pay-Kreditkarte in der EU oder im Euroraum in weite Ferne gerückt sein. Dabei hatten Expert:innen in der Vergangenheit immer wieder erklärt, dass der durch Euroraum und PSD2-Richtlinie einfachere Roll-out eines solchen Produkts dafürspreche, dass der Digitalkonzern aus Cupertino Europa als weiteren Markt hierfür in Erwägung ziehen könnte.

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Dennoch kommt die Entwicklung für Apple zur Unzeit. Seit Jahren entwickelt das Unternehmen (vor allem im Kernmarkt USA) zusätzliche Services, um die Bezahlfunktionen und die Wallet mit Mehrwert aufzuladen und sein Standing als Gegenpol zu den Banken zu festigen. Klar ist aber, dass – anders, als einige Kommentator:innen es heraufbeschwören wollen – Apple Pay selbst als Bezahlverfahren nicht zur Disposition steht. Hier kooperiert der Konzern mit zahlreichen Banken und Payment-Service-Providern weltweit, die aber allesamt die Abwicklung über ihre eigenen bestehenden Konten erledigen. Auf dem Spiel stehen somit nur die besonderen zusätzlichen Produkte wie die spezielle Kreditkarte oder zusätzliche Finanzdienstleistungen.

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