Die schlechte Handschrift von Ärzt:innen ist legendär – und das weltweit. Google ist nun angetreten, um des Problems Herr zu werden. Auf einer Konferenz in Indien kündigte das Unternehmen eine Zusammenarbeit mit Apotheker:innen an, um wenigstens die Namen von Medikamenten zu entziffern. Techcrunch berichtete, dass es dabei künstliche Intelligenz einsetzen will. Es ist nicht das erste Projekt, dass der schlechten Handschrift von Ärzt:innen entgegenarbeiten will.
Google Lens soll Ärzteschrift dekodieren
Die Funktion will Google zunächst in Indien mit dem Dienst Google Lens einführen. Sie soll es Nutzer:innen ermöglichen, das Rezept zu fotografieren oder eines aus der eigenen Bibliothek hochzuladen. Anschließend erkennt die App die erwähnten Medikamente. Das klappte auf einer Demonstration der Konferenz fehlerfrei. Wann Google die Funktion der Öffentlichkeit zugänglich macht, verriet das Unternehmen nicht.
100 indische Sprachen in einem
Es gab an, dass in Indien die meisten Menschen Google Lens nutzen. Zudem arbeite man an einem einheitlichen Übersetzungsmodell für über 100 indische Sprachen, um für Millionen weitere Personen Internetnutzung zu ermöglichen. Außerdem gab Google eine Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern der Apollo-Gruppe bekannt. Sie hat zum Ziel, mithilfe von künstlicher Intelligenz Röntgenaufnahmen besser auf Tuberkulose zu überprüfen.
Google in Indien und mit Ärzten
Indien ist ein sehr wichtiger Markt für Google. Eine halbe Milliarde Menschen sollen dort die Dienste und Programme der Alphabet-Firma verwenden. Auf der anderen Seite hat sie sich schon früh der Entzifferung von ärztlicher Handschrift verschrieben. So besteht seit 2020 ein Projekt, handgeschriebene Krankenakten zu „übersetzen“. Dazu hat Google die Healthcare Natural Language API programmiert, die mit Tausenden von medizinischen Dokumenten auf Englisch gefüttert worden ist. Auch andere Stellen arbeiten mit Handschriftenerkennung, um ärztliche Anweisungen und Analysen zu entziffern.