Google: Smartphone-Hersteller sollen zu Sicherheitsupdates gezwungen werden
Die regelmäßige Verteilung von Updates und Sicherheitspatches ist seit jeher ein Problem im fragmentierten Android-Markt mit seinen zwei Milliarden Nutzern. Im Frühjahr hatten deutsche Sicherheitsforscher zudem herausgefunden, dass einige Hersteller von Android-Smartphones ihre Nutzer in die Irre führen, was wichtige Sicherheitsupdates angeht. Jetzt zieht Google die Zügel an und will Hersteller zur Auslieferung regelmäßiger Sicherheitsupdates verpflichten – zumindest in Europa, wie The Verge berichtet.
Nach EU-Urteil zu Android: Google verpflichtet Hersteller zu Sicherheitsupdates
In der EU können Smartphone-Hersteller sich nach einem EU-Urteil im Sommer künftig entscheiden, ob sie vorinstallierte Google-Apps mit ihren Android-Geräten ausliefern wollen oder nicht. Entscheiden sie sich für eines der von Google angebotenen Pakete, kostet sie das bis zu 40 Euro pro Gerät. Das ist aber noch nicht alles, was Google den Herstellern jetzt per Vertrag abverlangt. Laut The Verge werden die Hersteller von Android-Geräten verpflichtet, zumindest zwei Jahre lang regelmäßig Sicherheitsupdates auszuliefern.
Innerhalb des ersten Jahres müssen demnach mindestens vier Sicherheitspatches aufgespielt werden, für das zweite Jahr gibt es offenbar keine genaueren Vorgaben, was die Anzahl der Updates angeht. Die neuen Bestimmungen gelten wohl für alle Geräte, die nach dem 31. Januar 2018 auf den Markt gekommen sind und von mehr als 100.000 Nutzern verwendet werden. Seit 31. Juli sind 75 Prozent der sogenannten sicherheitsrelevanten Geräte von den Vorschriften betroffen, ab 31. Januar 2019 müssen alle diese Geräte die Updates erhalten.
Herstellern, die sich in der Zukunft nicht an die Vorgaben von Google halten, droht der Konzern mit der Einstellung der Unterstützung – im schlimmsten Fall könnten die Geräte also vom wichtigen Play-Store-Zugang abgeschnitten werden. Interessant dürfte auch werden, wie Android-Geräte, auf denen keine Google-Apps vorinstalliert sind, die Sicherheitsupdates erhalten, und ob Google auf deren Hersteller ebenfalls Druck ausüben kann.
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