
Der Streit um die Kündigung von KI-Ethik-Koryphäe Timnit Gebru zieht weitere Kreise. (Grafik mit dpa)
Google sperrte das Unternehmenskonto von Margaret Mitchell. Der KI-Riese bestätigte die Deaktivierung und erläuterte das Vorgehen. Das Unternehmen untersuche, warum Mitchell eine hohe Anzahl von Dateien heruntergeladen und mit Personen außerhalb des Unternehmens geteilt habe. Das hauseigene Sicherheitssystem habe eine automatische Regel ausgelöst, als es festgestellt habe, dass „Tausende Daten exfiltriert und mit mehreren externen Konten geteilt“ worden seien.
Google lässt der Fall Timnit Gebru nicht los
Ein Informant sagte, Mitchell habe Skripte verwendet, um in ihren Nachrichten Nachweise für eine diskriminierende Behandlung von Ex-Kollegin Gebru zu finden. Google feuerte letzten Monat die KI-Ethik-Expertin Timnit Gebru, die auch ein Teil des Führungsteams gewesen war. Der Fall hatte hohe Wellen in der Szene geschlagen und unter anderem zur Gründung der Gewerkschaft „Alphabets Worker Union“ (AWU) geführt. Diese betont in ihrer Stellungnahme, die Sperrung Mitchells folge der Entlassung Gebrus auf dem Fuße. „Zusammen sind sie ein Angriff auf die Menschen, die versuchen, Googles Technologie ethischer zu machen“, heißt es weiter.
Gebru twitterte, das Einfrieren des Accounts erinnere sie an ihren eigenen Fall. Ihrer Kündigung war ein solcher Vorgang ebenfalls vorangegangen. Google ließ verlauten, man untersuche die Angelegenheit aktiv, um weitere Details zu sammeln. Ähnlich hatte sich das Tochterunternehmen von Alphabet bereits zu den Vorfällen im Fall Timnit Gebru geäußert.
Mitchell hatte einen Tag zuvor einen kritischen Tweet zu Google-Chef Sundar Pichai veröffentlicht. Darin wirft sie ihm vor, Schwarzen Frauen ernsthaften Schaden zugefügt zu haben. Er könne versuchen, den Schaden rückgängig zu machen oder mehr Schwarze zu finden, die ihn mögen, steht dort.
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