300 Kündigungen: Gorillas gibt Standort Spanien wohl komplett auf
Im Mai 2022 wurde bekannt, dass insgesamt 300 von 600 Beschäftigten im Verwaltungsapparat des Lieferdienst-Startups Gorillas entlassen werden. Betroffen waren dabei alle Standorte des Unternehmens.
Nun setzte das Berliner Unternehmen wohl einmal mehr den Rotstift an und plant, alle Aktivitäten am Standort Spanien zu stoppen. Das berichteten mehrere spanische Medien. So sollen demnach alle Betriebsstätten und Lager in Madrid, Valencia, Alicante und Barcelona geschlossen werden. Damit würden rund 300 Mitarbeiter:innen ihre Kündigung erhalten.
Rechtliches Verfahren wurde bereits eingeleitet
Gegenüber Gründerszene teilt Gorillas mit, man habe am 15. Juni „ein rechtliches Verfahren eingeleitet, um den Personalabbau zu prüfen“. Die Beschäftigten seien aufgefordert, entsprechende Vertreter für Verhandlungen zu bestimmen. Bis auf Weiteres würden Kunden in den spanischen Städten noch beliefert, so eine Sprecherin zu Gründerszene.
Aktuell stammen 90 Prozent der Umsätze des Unternehmens aus fünf Kernmärkten, in denen sich bereits klare Entwicklungen hin zu einem profitablen Geschäft abzeichnen: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande und die USA. Bereits im Mai gab Firmenchef Kagan Sümer bekannt, „alle strategischen Optionen“ für das Geschäft in Italien, Spanien, Dänemark und Belgien prüfen zu wollen.
Rasantes Wachstum ist kein strategisches Ziel mehr
Das erst vor zwei Jahren gegründete Berliner Startup-Unternehmen hatte im hart umkämpften Liefergeschäft massiv expandiert und war von Investoren noch Ende 2021 mit rund 2,5 Milliarden Euro bewertet worden. Gorillas will eigenen Angaben zufolge mit den Kündigungen vor allem Kosten sparen, um langfristig profitabel zu werden. Rasantes Wachstum sei für das Startup kein strategisches Ziel mehr.