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Ende des Kabelsalats? Chinas GPMI-Standard will HDMI, DisplayPort und Thunderbolt ablösen

Ein einziges Kabel wird zum Alleskönner – schneller, stärker, schlauer als bisherige Verbindungen. China meint es ernst mit GPMI. Aber was steckt dahinter?

2 Min.
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China bringt ein Alleskönnerkabel auf den Markt – geht die Welt da mit? (Bild: Hisilicon)

Ein Verbund chinesischer Unternehmen will mit GPMI einen neuen Standard etablieren, der nicht weniger verspricht als das Ende des Kabelchaos: Audio, Video, Daten und Strom über ein einziges Kabel – bidirektional, leistungsstark, und nicht ohne geopolitischen Subtext.

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Der neue Standard, ausgeschrieben General Purpose Media Interface, wird von der Shenzhen 8K UHD Video Industry Cooperation Alliance entwickelt. Über 50 chinesische Unternehmen sind beteiligt, darunter Huawei aus dem chinesischen Shenzhen, TCL aus Huizhou und Hisense aus Qingdao. Selbst Sharp aus dem japanischen Sakai unterstützt das Projekt, wie Videocardz berichtet.

GPMI: Zwei Stecker, ein Versprechen

GPMI soll in zwei Varianten auf den Markt kommen: Type-C und Type-B. Die kleinere Type-C-Version ist mechanisch kompatibel mit USB-C, liefert bis zu 96 Gbit/s kombinierte Datenrate und 240 Watt Leistung. Damit übertrifft sie DisplayPort 2.1 (80 Gbit/s) und HDMI 2.1 (48 Gbit/s) deutlich.

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Die größere Type-B-Variante bringt sogar 192 Gbit/s Bandbreite und bis zu 480 Watt Leistung – das Doppelte der Type-C-Version. Jeder der acht Kanäle überträgt bis zu 24 Gbit/s und liefert 60 Watt. Als Stecker kommt ein neuer, länglicher Typ zum Einsatz, der sich wie USB-C beidseitig einstecken lässt.

Mehr als ein Displaykabel – ein Universalgenie

Technisch ist GPMI bemerkenswert: Der Standard erlaubt die flexible Aufteilung der Kanäle für Down- und Upload – etwa 6+2 (144/48 Gbit/s) oder 1+7 (24/168 Gbit/s). Neben dem zentralen Datenkanal bringt GPMI weitere Verbindungen mit: eine für die Steuerung der Geräte, eine zur Übermittlung von Geräteinformationen, einen Stromkanal – und sogar einen USB-2.0-Kanal, etwa für eine grundlegende Kompatibilität mit Peripheriegeräten.

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GPMI ist damit nicht nur ein Ersatz für HDMI, DisplayPort und Thunderbolt. Der neue Standard zielt auf ein ganzes Ökosystem. Laut einem Whitepaper der Hisilicon Group aus dem chinesischen Shenzhen könnte die breite Markteinführung ab 2027 erfolgen. Erste Geräte sollen jedoch schon bald in der Volksrepublik verfügbar sein.

Technisch top, politisch brisant

Auch wenn die Spezifikationen beeindrucken: Die Erfolgsaussichten hängen nicht nur von der Technik ab. Die Shenzhen-Allianz setzt ganz bewusst auf Unabhängigkeit. Während HDMI vom HDMI Licensing Administrator aus dem kalifornischen San Jose lizenziert und USB vom USB Implementers Forum aus Beaverton im US-Bundesstaat Oregon verwaltet wird, wäre GPMI ein rein chinesischer Standard – ohne Lizenzkosten, aber mit politischen Nebenwirkungen.

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Das ist kein Zufall. China baut seit Jahren eigene Technologiestandards auf, um die Abhängigkeit vom Westen zu verringern. GPMI passt in diese Strategie – und könnte bei Erfolg ein weiterer Schritt Richtung digitaler Eigenständigkeit sein.

Ob GPMI international Fuß fassen kann, ist offen. Der neue Stecker, die proprietäre Infrastruktur und mögliche regulatorische Hürden außerhalb Asiens könnten die Verbreitung ausbremsen. Andererseits: Wenn chinesische Hersteller wie Huawei und TCL künftig nur noch GPMI verbauen, wächst der Druck auch auf westliche Märkte.

Technisch ist GPMI ein Fortschritt. Aber wie bei jedem Standard entscheidet am Ende nicht allein das Datenblatt, sondern die Akzeptanz: Wer bestimmt, wie sich die Welt verbindet – und wer setzt den Standard dafür?

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