Der Schattenpfad des Goldes: Diese Grafik enthüllt den Weg des Edelmetalls
Gold ist ein Symbol für Wohlstand und sein Abbau in vielen armen Ländern eine wichtige Einnahmequelle. Mancherorts bedeutet Gold aber auch: vergiftete Gewässer, Kinderarbeit und bewaffnete Konflikte. Woher das Gold für Europa kommt, ist in großen Teilen unbekannt.
Bis zu 20 Millionen Menschen schürfen Gold im Kleinbergbau
Der Anteil des Kleinbergbaus an der Gesamtproduktion liegt laut der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) zwischen 10 und 20 Prozent. In legalen Minen wird er oft verantwortungsvoll betrieben (Zertifikate, z.B. Fairmined, Fairtrade Gold). In manchen illegalen Minen werden Menschen zur Arbeit gezwungen, auch Kinder. Sie müssen unter anderem mit giftigem Quecksilber und Zyaniden hantieren. Die Stoffe lösen selbst feinste Goldpartikel aus den Erzen heraus.
Gold-Recycling
EU-Konfliktmineralien-Verordnung
Seit 2021 müssen importierende Unternehmen in der EU ihre Lieferkette bis zum Herkunftsland und bei Konflikt- und Risikogebieten bis zurück zur Mine offenlegen sowie sich um die Verbesserung von Missständen bemühen. Umweltaspekte werden nicht berücksichtigt. Laut BGR-Behörde DEKSOR erfüllt bisher kein kontrolliertes deutsches Unternehmen die Verordnung vollständig.
Für rund 70 Prozent der deutschen Gold-Importe geben deutsche Unternehmen die Schweiz als Herkunftsland an. Viele berufen sich auf die dort zertifizierten Goldscheideanstalten, die ihre Quellen aber oft nicht transparent machen. Laut der EU-Konfliktmineralien-Verordnung ist das nicht ausreichend.
Beispielroute für undeklariertes Gold
Bis zu 85 Prozent des Goldes aus Afrika wird über die Vereinigten Arabischen Emirate in der Welt verteilt – auch in die Schweiz, aus der deutsche Unternehmen viel Gold beziehen. Undeklariertes Gold – wahrscheinlich auch aus den kritischen Minen im Ostkongo – geht über Nachbarländer oder direkt in nicht-afrikanische Länder, wo die Einfuhr deklariert wird. Ab dann gilt das Gold als legal.
Afrikanischer Goldsektor (2022)
Zwischen offiziellen Export- und Importzahlen herrscht eine verdächtige Lücke.
Gold in Deutschland
Im Privatbesitz befinden sich etwa 9.000 Tonnen. Die Bundesbank besitzt rund 3.400 Tonnen.