Anzeige
Anzeige
News

Größter Börsengang seit Jahren – Countdown für das Uber-Debüt läuft

Der US-Fahrdienstvermittler Uber will diese Woche sein Debüt an der New Yorker Börse geben. Das Unternehmen peilt trotz großer Verluste eine enorm hohe Bewertung an. Kann Uber je schwarze Zahlen liefern?

3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

(Foto: Worawee Meepian / Shutterstock)

Seit Monaten fiebert die Finanzwelt auf einen der größten Börsengänge der bisherigen Finanzgeschichte hin – nun ist es endlich soweit. Der US-Fahrdienstvermittler Uber wird in dieser Woche an der New York Stock Exchange debütieren. Die Firma, die Mobilität und Transport revolutionieren will, strebt die höchstbewertete Börsenpremiere seit jener von Alibaba im Jahr 2014 an. Anders als Chinas Online-Riese schreibt Uber bisher jedoch hohe Verluste.

Anzeige
Anzeige

Für Anleger stellt sich die Frage: Kann die hochgehandelte Firma aus Kalifornien schwarze Zahlen liefern? Uber-Chef Dara Khosrowshahi taugt hier nicht gerade als Mutmacher. „Wenn sie ein vorhersehbar profitables Unternehmen wollen, kauft eine Bank. Kommt nicht zu uns – ganz einfach“, sagte er im Dezember bei einem Event der Stanford Business School. Ihn interessiere nur die langfristige Perspektive. Auch im Börsenprospekt warnt Uber, möglicherweise nie Gewinne zu machen.

Börsen-Debüt mit enormen Dimensionen

Fest steht dennoch bereits: Das Börsen-Debüt wird enorme Dimensionen erreichen. Uber peilt eine Gesamtbewertung von bis zu 90 Milliarden US-Dollar an, frühere Schätzungen lagen sogar noch deutlich höher. Die Preisspanne für die Aktien wurde zunächst auf 44 bis 50 Dollar festgelegt, sie könnte sich aber je nach Nachfrage noch ändern. Uber will 180 Millionen Anteilsscheine platzieren, wodurch nach aktuellem Stand ein Erlös von 7,9 bis 9,0 Milliarden Dollar herauskäme.

Anzeige
Anzeige

Am Finanzmarkt wird damit gerechnet, dass Uber den endgültigen Ausgabepreis seiner Aktien am Donnerstag bekannt gibt. Am Freitag dürften die Papiere dann erstmals unter dem Tickerkürzel „UBER“ öffentlich gehandelt werden. Bis zuletzt liefen die „Roadshows“ auf Hochtouren, bei denen Uber die Werbetrommel für Investoren rührt. Zwischenzeitlich hatten Banken, die mit der Vorbereitung des Börsengangs betraut werden wollten, Uber laut US-Medien sogar eine Bewertung von bis zu 120 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt.

Anzeige
Anzeige

Uber lockt Anleger mit starkem Wachstum. 2018 stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um 42 Prozent auf 11,3 Milliarden Dollar. Dem stehen jedoch tiefrote Zahlen gegenüber. Ohne Sondererlöse durch den Verkauf von Geschäftsteilen verlor Uber im vergangenen Jahr fast 1,9 Milliarden Dollar. Dem Wall Street Journal zufolge geriet Uber im ersten Quartal noch tiefer in die Verlustzone. In den zwölf Monaten bis Ende März wurden demnach 3,7 Milliarden Dollar eingebüßt – ein Rekordminus für ein Unternehmen im Jahr vor seinem Börsengang.

Uber ist mit 20 Milliarden Dollar Risikokapital finanziert

Uber besorgte sich in den vergangenen zehn Jahren bereits fast 20 Milliarden Dollar bei Investoren, um ein aggressives globales Wachstum voranzutreiben. Zugleich geriet die Firma dadurch in viele Konflikte mit Behörden und der Taxi-Branche. Mitgründer und Chef Travis Kalanick musste nach einer Skandalserie gehen. Sein Nachfolger Khosrowshahi brachte Stabilität in die Firma und versucht, Uber nach Vorwürfen wegen Diskriminierung, Sexismus, Machokultur und zahlreicher Regelverstöße ein freundlicheres Image zu geben.

Anzeige
Anzeige

Bislang dominiert Uber den Ride-Sharing-Markt für Fahrdienstvermittlungen über Smartphone-Apps. Doch Khosrowshahi will das Unternehmen zu einem Allround-Anbieter für alle möglichen Formen der Mobilität machen. Services für Essenslieferungen, Frachtvermittlung für Lkw-Fahrer sowie E-Bikes und -Tretroller betreibt Uber bereits. Der langfristige Geschäftsplan baut stark auf technologischen Fortschritt. Roboterautos – die den Fahrer als Kostenfaktor beseitigen – gelten als Schlüssel zur Profitabilität.

Im März ging schon Ubers kleinerer Rivale Lyft an die Börse, der bisher nur in den USA und Kanada aktiv ist. Lyft schraubte den Ausgabepreis seiner Aktien bis auf 72 Dollar hoch, der Börsengang galt zunächst als Erfolg, doch in den vergangenen Wochen geriet der Kurs stark unter Druck. Analysten vermuten, dass dies auch ein Grund für Ubers eher vorsichtig gesetztes vorläufiges Ziel beim Emissionserlös ist. Die beiden Kontrahenten hatten sich über Monate eine Art Wettlauf geliefert, wer es zuerst an die Börse schafft. dpa

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Ein Kommentar
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Frank

Uber, das neue Amazon? Man darf gespannt sein!

Antworten

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige