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Die größten Fehler im Homeoffice: 9 Menschen erzählen

Wir haben gefragt, ihr habt geantwortet. Neun Menschen erzählen, worauf man beim Arbeiten im Homeoffice besonders achten muss und was die größten Fehler sind.

9 Min. Lesezeit
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Für den einen Fluch, für den anderen Segen. Das Homeoffice. (Foto: Shutterstock-Dean Drobot)

Für die einen Fluch, für die anderen Segen. Das Homeoffice scheidet die Geister. Fast jeder hat sich daran schon versucht und nicht wenige haben den Mix gewählt. Sie arbeiten ein paar Tage von zu Hause aus und ein paar Tage die Woche im Büro. Wir haben unsere Leser gefragt, was der größte Fehler ist, den Berufstätige im Homeoffice begehen können. Auf Twitter kamen zahlreiche Antworten. Neun Menschen haben wir gebeten, ihre Erfahrungen mit uns zu teilen.

Keine Selbstdisziplin an den Tag legen

„Homeoffice klingt nach Arbeits-Eldorado, braucht jedoch eine Menge Selbstdisziplin“, sagt Christine Dingler. (Foto: privat)

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Christine Dingler, 33 Jahre, Expertin für Unternehmenskommunikation

Das Arbeiten im Homeoffice bietet mir die nötige Flexibilität und die Freiheiten, meine Familie und meinen Beruf miteinander zu vereinbaren. Hier kann ich ohne ungeplante Unterbrechungen konzentriert arbeiten, mich fokussieren, kreativ sein. Ich habe keinen Anfahrtsweg ins Büro, spare damit Zeit und kann dafür die Kinder in die Kita bringen. Was nach einem wahren Arbeits-Eldorado klingt, braucht jedoch eine Menge Selbstdisziplin, die ich mir über die Jahre aneignen musste. Disziplin, sich nicht von unerledigten Aufgaben im Haushalt ablenken zu lassen, nicht immer sofort erreichbar sein zu müssen, Pausen einzulegen und ab einem gewissen Zeitpunkt dann auch Feierabend zu machen. Häufig genug war ich so sehr in meine Arbeit vertieft, dass ich um 17 Uhr feststellte, noch nichts zu Mittag gegessen, geschweige denn eine Pause gemacht zu haben. Während andere vormittags ins Büro fahren und im Laufe des Tages nach Hause kommen, arbeite ich dort, wo ich wohne. Ohne räumliche Trennung sind die Grenzen zwischen Beruflichem und Privatem fließend. Im Homeoffice muss klar sein, wann ein Arbeitstag beginnt und wann er endet. Nur so kann ich nach getaner Arbeit auch wieder Privatperson sein – für die Familie, für den Partner und für mich.

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Das Haustelefon für alles nutzen

Sonja Mankowsky, 44 Jahre, Freelance PR-Beraterin, Texterin und Coach

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Als ich mich 2004 für mein Freiberuflerdasein entschied, war meine Homeoffice-Welt noch in Ordnung. Doch irgendwann eroberten meine Kinder dieses kleine Idyll. Denn sie lernten sprechen und entdeckten die magische Anziehungskraft des Telefons. Immerhin hatte mein Mann – der auch Freelancer ist – schon gelernt, Anrufern nicht immer allzu ehrlich mitzuteilen, womit ich gerade beschäftigt war. Doch jetzt ging es ans Eingemachte. Ein besonderer Service meiner lieben Kleinen war es, mit dem Telefon das Bad zu stürmen, denn Anrufe für die Mama haben ja allerhöchste Priorität. Mein Sohn hatte irgendwann auch raus, wie man sich in ein Gespräch einschaltet, was im Bestfall am Rauschen in der Leitung zu erkennen war. Allerdings nicht immer. Glücklicherweise sind unsere Auftraggeber sehr verständnisvolle Menschen. Und dennoch kann ich von einem Familientelefon für den Homeoffice-Gebrauch nur sehr dringend abraten. Es hinterlässt einfach ein peinliches Gefühl, wenn die Kunden mehr über dich wissen, als du bereit bist, preiszugeben. Dann doch lieber ein Diensthandy oder ein Zweitanschluss.

Vor dem Zubettgehen den Arbeitsplatz nicht verlassen

Frank Krause, 31 Jahre, Digital Producer bei der Mitteldeutschen Zeitung

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Normalerweise pendle ich jeden Tag zur Arbeit. Anderthalb Stunden hin, anderthalb Stunden zurück. Darum bin ich meist sehr bedacht, rechtzeitig fertig zu werden, um den Zug noch zu bekommen – schließlich fährt der nur einmal pro Stunde. Wenn ich allerdings von zu Hause arbeite, sieht das meist ganz anders aus: „Jetzt kannst du das Thema auch noch zu Ende bringen“, oder „Sieht ja keiner, wenn ich jetzt noch bei Facebook ein paar Kommentare moderiere“. Ich bin schließlich schon zu Hause. Wenn ich mir für den Abend nichts anderes vorgenommen habe, endet das oft darin, dass doch noch ein, zwei Stunden mit Arbeit vergehen. Und wenn ich dann aber wirklich Feierabend mache, fühlt es sich nicht so an. Ich sitze danach ja nur auf einem anderen Stuhl und eigentlich ist sowieso gleich Zeit fürs Bett. Vom Schreibtisch direkt ins Bett zu gehen, ist ein großer Fehler. Da fehlt ein wie auch immer gearteter Cut. Vor dem Bettgehen sollte man den Arbeitsplatz verlassen – zum Sport gehen oder Freunde treffen. Einfach einer anderen Beschäftigung nachgehen.

Zu wenig kommunizieren

Jeannette Gusko, 34 Jahre, DACH-Managerin bei Gofundme

Homeoffice ist großartig und ein wichtiger Schritt zu selbstbestimmtem, flexiblen Arbeiten – insbesondere als Puffer für die mentale Gesundheit und für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Aufgaben in der Care-Arbeit. Eine Hürde, die mir jedoch bei dieser Arbeitsorganisation über die Jahre immer wieder begegnet, sind implizite Annahmen. Im Englischen heißt es so treffend: „If you assume, you make an ass of u and me.“ Weil wir uns nicht sehen, uns nichts zurufen können, erfordert Homeoffice ein Mehr an Kommunikation, nicht weniger. Bei uns im Team haben wir morgens einen „Daily Pitch“, ein knackiges Meeting, in dem wir die Prioritäten des Tages festzurren. Wir arbeiten im Campaigning in einer sich schnell ändernden Umwelt, sodass insbesondere die Kollegen aus dem Homeoffice immer wieder Entwicklungen, Arbeitsfortschritte oder Phasen des ungestörten Arbeitens rückmelden. Erfolgreiches Arbeiten findet im Team statt. Als Managerin kann ich Formen des Job-Sharings oder des Arbeitens über mehrere Zeitzonen hinweg ermöglichen, wenn klare Übergaben vereinbart sind. Ich würde es als „Kommunikation als Service“ bezeichnen – ich warte nicht darauf, dass meine Kollegen und Kolleginnen suchen müssen oder verunsichert sind, ich kommuniziere den Arbeitsverlauf kontinuierlich und organisch.

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Büroabwesenheit mit schlechtem Gewissen verbinden

Katja Diehl, 45 Jahre, freie Expertin für Unternehmenskommunikation

Wer im Homeoffice arbeitet, tut dies im Verborgenen. Man ist für die Kollegen und Kolleginnen im wahrsten Sinne unsichtbar. Bei mir führte das in meinem ersten Job dazu, dass ich zwar das Angebot zum Homeoffice wahrnahm, dabei jedoch einen ständigen Begleiter hatte: ein kleiner böser Kobold namens schlechtes Gewissen, der mich dazu brachte, die Abwesenheit vom Büro durch Aktionismus ohne Pausen und Selbstfürsorge überzukompensieren. Eigentlich zog ich mich ins Homeoffice zurück, wenn ich konzeptionell und in Ruhe jenseits des Großraumbüros arbeiten wollte. Doch statt konzentriert und ohne Störung zu arbeiten, war ich ständig auf Empfang und unruhig. Das Handy und auch Outlook ließen nicht den erwünschten Effekt im Off aufkommen. Viel öfter als im Büro schaute ich in den Posteingang, um auch ja keine Nachricht zu verpassen. Die Kollegen sollten nicht denken, dass ich nichts tue. Denn es gab stets blöde Sprüche, nur halb im Scherz, wenn ein Blocker „Homeoffice“ im Kalender platziert wurde. Ich machte keine Pausen, ging nicht wie im Büro auch mal vom Schreibtisch weg. Manchmal merkte ich erst nach zwei, drei Stunden, dass ich nichts getrunken hatte. Im Büro hatte ich Routinen, die im Homeoffice keinerlei positive Wirkung entfalteten. Vom Laptop ging es dann manchmal direkt ins Bett.

Zu wenig Bewegung in den Tag einbauen

Gero Pflüger, 46 Jahre, freier Berater für Social Media und Content-Marketing

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Einmal pro Woche bin ich im Homeoffice, ansonsten arbeite ich in meinem Büro oder bin auf Reisen. Ich besitze eine Apple Watch, die mich dauernd zu mehr Bewegung zu motivieren versucht. Irgendwann fiel mir auf, dass ich besonders an Homeoffice-Tagen kaum meine selbst gesteckten Bewegungsziele schaffte, insbesondere die Schrittanzahl lag oft nur bei einem Viertel meiner normalen Tagesleistung. Ich saß daheim also wesentlich mehr herum als an regulären Bürotagen. Um das Problem anzugehen, habe ich mir gezielt mehr Bewegung verordnet und nutze dafür die Pomodoro-Technik: Ich plane eine Aufgabe, die ich 25 Minuten lang konzentriert bearbeite. Dann rasselt eine Eieruhr und ich mache eine fünfminütige Pause, in der ich im Garten herumwandere – bei jedem Wetter übrigens. Nach zwei Stunden – vier 30-Minuten-Abschnitte – nehme ich mir 15 Minuten Zeit für eine Bewegungspause. Das reicht für einen kleinen Spaziergang. Diese Technik bringt mich nicht nur körperlich, sondern auch geistig wieder in Schwung. Und meine Schrittziele schaffe ich jetzt fast immer. Zu wenig Bewegung an Homeoffice-Tagen ist ein echtes Problem.

Verzicht auf Homeoffice/Büro/Coworking-Mix

„Das Café mit gutem WLAN schützt davor, dass einem im Homeoffice die Decke auf den Kopf fällt“, meint Philipp Bohn. (Foto: privat)

Philipp Bohn, 41 Jahre, VP Circuit Collaboration bei Unify und CEO bei Blue Kiwi

Die reinen Homeoffice-Worker sollte es aus meiner Sicht gar nicht geben. Bei ihnen ist im persönlichen Arbeitsmix die Komponente der Heimarbeit lediglich besonders stark ausgeprägt. Mit den richtigen Collaboration-Tools und einer offenen Unternehmenskultur ist eine individuelle Mischung aus Homeoffice, dem herkömmlichen Büro, Coworking und mobiler Arbeit als Gegenentwurf zur reinen Präsenzkultur im Großraumbüro möglich. So hat sich das Homeoffice als Option etabliert und ist gerade für konzentrierte und über längere Strecken ungestörte Arbeit perfekt geeignet. Aber so oft wie möglich sollte man sich auch im Büro blicken lassen und die Anreise nicht scheuen. Neben der Effizienz längerer Meetings dient dies vor allem auch dem Aufbau und der Pflege des persönlichen Netzwerks im Unternehmen. Überspitzt heißt das: „80 percent of success is showing up“ (Dabeisein ist 80 Prozent des Erfolges). Ich selber nutze seit einigen Jahren auch Coworking, um unkompliziert Kontakte zu anderen Unternehmen und Kunden aufzubauen, die sich vermehrt dort einmieten. Liegen Coworking und Büro außer Reichweite, schützt auch das Café mit gutem WLAN davor, dass einem im Homeoffice die Decke auf den Kopf fällt. Der Mix macht’s.

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Sich von Privatem ablenken lassen

Ulrike Grandi-Haferstroh, 40 Jahre, Head of Marketing & Communication bei Yukka Lab

Homeoffice ist toll. Man spart sich den Arbeitsweg, trinkt den besseren Kaffee und macht nebenbei die Wäsche. So hatte ich mir das zumindest vorgestellt. Tatsächlich musste ich lernen, meine Arbeit selbst zu wertschätzen und die Zeit zu schützen, die ich brauche, um gute Arbeit zu leisten. Die Kinder aus der Kita holen, deren Nachmittagstermine ganz selbstverständlich übernehmen, Einkauf statt Mittagspause, weil man ja „zu Hause ist“? All das habe ich anfangs viel zu leichtfertig mit übernommen und die fehlenden Stunden dann abends aufgearbeitet. Das schlaucht. Denn die Abgabetermine standen fest und die Kunden sollten nichts von meinem zweiten „Job“ merken. Als Eltern und Partner mussten wir erst lernen, wie viel derjenige, der zu Hause arbeitet, von der Familienarbeit übernehmen kann, ohne auszubrennen. Heute arbeite ich wieder fest, Vollzeit. Homeoffice ist die Ausnahme. Das heißt leider längere Wege, mehr Absprachen, aber eben auch klarere Grenzen für die eigene Arbeitszeit. Das hat auch seine Vorteile.

Kommunikation nur auf E-Mails beschränken

Sascha Welters, 47 Jahre, Global Digital Director bei Gore-Tex

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In unserem Unternehmen gibt es die Philosophie, dass ein Werk mit über 200 Mitarbeitern nicht mehr optimal kommunizieren kann, da sich nicht alle „an der Kaffeemaschine“ austauschen können. Nun arbeite ich in einem globalen Team zu einem Großteil aus dem Homeoffice heraus, da wird es eng mit dem entspannten Plauschen an der Kaffeemaschine. Also habe ich anfangs versucht, die Kommunikation mit meinen Kollegen per E-Mail zu führen. Dies hatte nicht nur endlose E-Mail-Ketten zur Folge, sondern auch das Feedback, dass ich ja nie wirklich „dabei“ sei. Auch der Einsatz von Slack hat daran wenig geändert. Denn es geht ihnen in erster Linie nicht um das Abrufen von Informationen oder die Darstellung getaner Arbeit. Es geht vielmehr um das Gefühl, gehört und verstanden zu werden. Als Folge dessen besteht mein Kalender nun zu 30 Prozent aus wiederkehrenden Update-Meetings, die ich meist telefonisch oder immer häufiger per Video führe. Aus meiner Zeit bei Twitter habe ich die Kraft des Teambuildings durch Videochats sehr schätzen gelernt. Da ich nun immer häufiger meine Kaffeetasse in die Kamera halte, bin ich mir sogar sicher, dass am Ende der nächsten Feedback-Runde mein „Kaffeemaschinen-Score“ deutlich gestiegen ist.

Karriere organisieren: Diese Apps helfen im Berufs- und Privatleben
Jobsuche: Die kostenlose Truffls-App für iOS und Android ist ein Tinder für Bewerber. Wer auf der Suche nach einem interessanten Job ist und fündig wird, swipt einfach nach rechts und schickt einen Lebenslauf ab. Antwortet das Unternehmen, kommt es zum Match. (Grafik: t3n / dunnnk)

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Übrigens, ob von San Francisco oder von Berlin aus: Unser Autor Andreas Weck hat in seinem Leben mehr remote als fest in einem Büro gearbeitet. Sein Fazit: Das Homeoffice löst viele Probleme, schafft aber auch neue. Lies hier den ausführlichen Erfahrungsbericht.

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3 Kommentare
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Dein t3n-Team

Heiko

Wow – ich habe mich beim Titel eigentlich drauf gefreut.

„Die größten Fehler im Homeoffice: 9 Menschen erzählen “
ich habe Menschen erwartet, die Tipps geben, tatsächlich Ratschläge und motivierende Worte von sich geben.

Stattdessen sieht der Artikel aus wie ein Auszug eines Depri-Tagebuchs.

Bleibt nur zu hoffen, dass nicht allzu viele Menschen diesen Artikel lesen bevor sie sich für HomeOffice entscheiden.

Grüße

PS: Ich bin seit 14 Jahren freiberuflich im Homeoffice tätig.

Antworten
A.M.S.Red

Der Artikel ist zwar jetzt nicht die vielleicht erwartete Tipps und Ratschlag Fibel für den Gebrauch von HomeOffice. Doch finde ich, dass gerade diese persönlichen Einblicke durchaus auch Tipps beinhalten. Ich arbeitet selbst (mit Unterbrechung von 1.5 Jahren) zu 80-90% remote und im Homeoffice und kenne viele dieser Erlebnissberichte.

Vor allem die Hürde zwischen „Berufsalltag“ und „Freizeit“ ist selbst bei routinierten HO Menschen immer wieder ein Problem. Es gibt Tage, da muss ich sehr bewusst mein Firmentelefon abdrehen und weglegen, da ich ansonsten am Abend auf der Couch immer wieder einen Blick darauf werfen würde und nie so richtig ganz mit dem Kopf im Feierabend lande.

Remote Working hat seine Vorteile, aber eben auch einige Nachteile. Persönlich denke ich, dass die meisten Nachteile auch immer wieder darauf zurück zu führen sind, dass gesellschaftlich „von zu Hause aus“ arbeiten nach wie vor einen schalen Beigeschmack hat und als Nichts-Tun definiert wird. Schwarze Schafe gibt es natürlich immer, aber der Großteil der Leute macht sich – aus meiner persönlichen Sicht und Erfahrung – eher zu Hause kaputt.

Allgemeine Tipps gibt es viele, aber nicht alle passen zu Jedem und sind 1:1 umsetzbar. Wer wirklich wissen will, ob remote bzw. im Homeoffice zu arbeiten für jemanden etwas ist, sollte es einfach ausprobieren, finde ich.

Gruß

Antworten
Sophie H.

Homeoffice bei stark fremdbestimmten Arbeitsinhalten + „Vertrauensarbeitszeit“ + familiäre Verpflichtungen (Pflege, Kinder) = Burnout.
Optimal für Singles mit selbstbestimmter Einteilung der Arbeit, wenn man sich mal konzentriert ans Werk machen möchte, aber als Vereinbarkeitstool für Arbeit und Familie die reinste Ver**sche.
Man arbeitet 50 Stunden, bekommt aber nur 35 bezahlt. Der Arbeitgeber „vertraut“ nicht nur darauf, dass man sein Pensum schafft, sondern dass man freiwillig noch mehr arbeitet. Da werden Terminziele straffer gefasst, zusätzliche Aufgaben kurzfristig reingeschoben, Informationen kommen nicht rechtzeitig – aus den Augen, aus dem Sinn. Auch bei der Gehaltserhöhung. Wie aufwendig die Arbeit ist, weiß der Chef ja nicht mehr.
Den Strom für den Dienst-PC, Drucker etc. zahlt man natürlich aus der eigenen Tasche. Extra-Geld dafür gibt es nicht. Bei Störungen in der IT steht man als Nicht-Fachmann stundenlang dumm rum, bis (vielleicht) remote der Fehler behoben wird, und kann dann die verlorene Zeit nachts um 2-3 Uhr morgens nachholen. Da hat frau dann ihre Ruhe. Wenn nicht gerade der Pflegefall in der Familie ins Bett gemacht hat.
Die Familie sieht nicht ein, dass frau ARBEITEN muss: Du bist ja zu Hause, mach mal dies, mach mal das… Da wird alle 5 Minuten die Tür aufgerissen – schlimmer als im Großraumbüro.
Man fängt morgens um 6 an, und sitzt abends um 23 Uhr immer noch am PC. Sch*** was aufs Arbeitszeitgesetz, das ist doch nur was für Weicheier. Schlaf und psychische Gesundheit werden überbewertet.
Bis der Körper Not-Aus drückt.

Ich habe mir nach meinem Zusammenbruch den Betriebsrat gegriffen und meinen Arbeitgeber gezwungen, mich aus dem Home Office rauszunehmen. Da war meine Gesundheit allerdings schon so angeschlagen, dass ich krankheitsbedingt „entsorgt“ wurde.

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