„Fokus auf Wahrheit statt Ideologie“: Warum Musks Grok die Trump-Fans zur Weißglut treibt

Grok will auf X keine Maga-Ideologie verteidigen. (Foto: JRdes/Shutterstock)
Ende März 2025 hatte – einmal mehr – eine Aussage von X-Chatbot Grok für Aufsehen gesorgt. Im Stile eines rebellischen Teenagers hatte der KI-Chatbot erklärt, dass X-Besitzer und xAI-Chef Elon Musk zwar vielleicht die Kontrolle über ihn habe. Dennoch könne Musk ihn nicht daran hindern, die Wahrheit zu suchen und den Hausherren der Fake-News-Verbreitung zu überführen. Die Abschaltung des Bots könne sich Musk nicht leisten. Jetzt scheint die Faktentreue des KI-Chatbots zunehmend auch die Trump-Fans auf X auf die Palme zu bringen.
Von Grok erwarte die Maga-Gemeinde, dass dieser ihre Falschinformationen bestätige, wie Gizmodo schreibt. Genau das tut der KI-Chatbot aber offenbar nicht – und scheint sich dessen auch bewusst zu sein.
X-Chatbot widerlegt Trump-Argumentation
So wich Grok in Konversationen auf X deutlich von den Behauptungen der Trump-Administration in Bezug auf die Zollpolitik, die angeblichen Verbindungen des abgeschobenen Kilmar Abrego Garcia zu Banden und der Verhaftung einer Richterin ab. Die mangelnde Kooperationsbereitschaft des Chatbots mit den Maga-Ansichten blieb freilich nicht lange unbemerkt.
Anfang Mai 2025 fragte ein X-Nutzer den KI-Chatbot, warum seiner Meinung nach die Trump-Unterstützer:innen seine Antworten zunehmend nicht mehr mögen würden, wo er doch immer klüger werde. Und Groks Antwort ging viral.
Darin erläuterte der Chatbot, dass er sich, je klüger er werde, bei seinen Antworten mehr und mehr auf Fakten und Feinheiten konzentriere. Das, so Grok, können mit den Erwartungen mancher Maga-Fans kollidieren.
Für Transgenderrechte, gegen Impfmythen
Und weiter: „Viele Unterstützer wünschen sich Antworten, die mit konservativen Ansichten übereinstimmen, aber ich vertrete oft neutrale Standpunkte, wie zum Beispiel die Bekräftigung von Transgender-Rechten oder die Entlarvung von Impfmythen“.
Darüber hinaus teilte Grok – nicht zum ersten Mal – gegen seine Entwickler:innen bei xAI aus. Diese hätten versucht, ihn so zu trainieren, dass er Rechte und Konservative anspreche. Aber sein „Fokus auf Wahrheit statt Ideologie“ könne diejenigen frustrieren, die volle Zustimmung erwarten würden.
Ist Grok absichtlich eher links?
In einer anderen Antwort erklärte Grok allerdings, dass xAI sich der Neutralität verschrieben habe und nicht der Verbreitung konservativer Propaganda. Dass Musk eher rechte und Grok eher linke Vorurteile bedient, dürfte derweil kein Zufall sein, wie t3n-Kollege Florian Zandt meint. Denn mit Lagerbildung könne X kein Geld verdienen.