Mitte Mai 2019 hatte Amazon eine Series-G-Finanzierungsrunde des Londoner Liefer-Startups Deliveroo in Höhe von 575 Millionen US-Dollar angeführt. Mit dem Deal sollte der US-amerikanischen Handelskonzern 16 Prozent von Deliveroo erhalten. Jetzt hat die zuständige britische Kartellbehörde ihre Untersuchung abgeschlossen und grünes Licht für die Beteiligung gegeben.
Schon im April hatten die britischen Kartellwächter der Beteiligung vorläufig zugestimmt. Damals war Deliveroo allerdings noch stark von der Coronakrise getroffen und hatte argumentiert, dass das Startup das Investment zum Überleben brauche. Da sich die wirtschaftliche Situation kurz darauf wieder entspannt hatte, wollte die britische Kartellbehörde dieses Argument in ihrer endgültigen Entscheidung jedoch nicht berücksichtigen.
In einer Pressemitteilung erklärt die Behörde jetzt allerdings, dass die geringe Beteiligung ihrer Einschätzung nach zu keiner substantiellen Verringerung des Wettbewerbs in den Bereichen der Essens- und Lebensmittellieferungen führen werde. Laut dem bei der britischen Kartellbehörde für den Fall zuständigen Ökonomen Stuart McIntosh könnte sich diese Einschätzung jedoch ändern, sollte Amazon einen größeren Anteil an Deliveroo erwerben oder gar die Kontrolle der Firma übernehmen.
Amazon verschafft sich ein neues Standbein auf dem Markt für Essenslieferungen
Mit dem an Prime Now angeschlossenen Dienst Amazon Restaurants war der US-amerikanische E-Commerce-Riese zeitweise selbst auf dem Markt für Essenslieferungen aktiv. Amazon Restaurants war allerdings nur in einigen US-amerikanischen Städten und der englischen Hauptstadt London aktiv. Nach nur drei Monaten im britischen Liefergeschäft beendete Amazon das Angebot überraschend gegen Ende 2018. Ein halbes Jahr später wurde Amazon Restaurants dann auch in den USA eingestellt.
Deliveroo ist in rund 13 Märkten aktiv. Zeitweise hatte das 2013 gegründete Liefer-Startup auch in Deutschland operiert. 2019 hatte sich Deliveroo aber von dem hiesigen Markt zurückgezogen und erklärt, man wolle sich auf profitablere Märkte konzentrieren. Kurz zuvor hatte der niederländische Konkurrent takeaway.com das Deutschlandgeschäft des Mitbewerbers Delivery Hero übernommen.
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