Klagewut geht weiter: GTA-Herausgeber Take-Two belangt Spiele-Hersteller
Der schwedische Spiele-Entwickler Hazelight Studios hat Ärger mit dem Konzern Take-Two Interactive Software, zu dem unter anderem „Grand Theft Auto“-Herausgeber Rockstar Games gehört. Der Grund: Der Name von Hazelights neuestem Spiel ist diesem zu nah am eigenen dran, wie „Eurogamer“ berichtet.
„It Takes Two“ heißt das neue Spiel von Entwickler Josef Fares und seinem Unternehmen Hazelight Studios. Es handelt sich dabei um ein Gemeinschaftsspiel, bei dem man in die Rollen eines Pärchens kurz vor der Scheidung schlüpft.
Hazelight zieht Antrag auf Schutzmarke zurück
Damit könnte es kaum weiter weg sein von den Titeln, auf die sich Take-Two in der Regel konzentriert. Neben GTA zeichnet das Unternehmen unter anderem auch für „Red Dead“ und „BioShock“ verantwortlich.
Doch Take-Two geht es nicht um das Spiel selbst, sondern um den Namen, den Hazelight sich dafür ausgesucht hat. Mit seiner Urheberrechtsbeschwerde hat der Konzern offenbar Erfolg: Laut „Eurogamer“ sah Hazelight sich gezwungen, von seinem Antrag auf eine eingetragene Marke zurückzutreten.
Dies ist einem Dokument zu entnehmen, das Hazelight an das US-Patentamt geschickt hat. Bestätigen wollte das Studio die Klage durch Take-Two oder die eigene Reaktion darauf jedoch nicht. „Wir können laufende Konflikte nicht kommentieren“, zitiert „Eurogamer“ einen Sprecher. Man sei jedoch „hoffnungsvoll, dass die Angelegenheit sich klären lässt“. Bislang ist unklar, wie sich die Klage auf die Vermarktung des eigenen Spiels auswirken wird oder ob Hazelight womöglich den Namen ändern wird.
Take-Two geht „sehr, sehr aggressiv“ vor
Take-Two äußerte sich bislang nicht zu der Sache. Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass der Spiele-Herausgeber in einen derartigen Streit um Urheberrecht und Markennamen verwickelt ist.
Dokumenten des US-Patentamts zufolge hat Take-Two sich auch schon gegen diverse Marken oder Firmen gewehrt, deren Namen auch nur annähernd an Stichworte wie „rockstar“, „mafia“ oder „social club“ erinnern. Selbst auf „civilization“ (englisch für Zivilisation) scheint der Gaming-Konzern einen Anspruch zu erheben.
So hat es schon Klagen gegen diverse Restaurants, Tattoo-Studios und andere Kleinunternehmen gegeben, die das Wort „Rockstar“ im Namen enthalten. Selbst „Rockstar Axe Throwing“, eine Axtwurf-Arena in Florida, muss sich aktuell gegen Take-Two zur Wehr setzen.
Branchenanwalt Richard Hoeg zufolge nutze Take-Two diese Vorgehensweise als Taktik, um sich von den entsprechenden Unternehmen Zugeständnisse zu erzwingen. Diese würden, um einen langwierigen Rechtsstreit zu vermeiden, ihre eigenen Anträge auf Schutzmarken anpassen oder reduzieren, sagte er „Eurogamer“. Take-Two gehe „sehr, sehr aggressiv“ vor.