Guter Kaffee ohne Vollautomat und Siebträger – mit diesen Utensilien klappt’s

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Guter Filterkaffe: Ohne Vollautomat gehts auch – sogar leckerer
Kaffeevollautomaten sind bequem und sparen Zeit. Wer aber auch im Büro (und auch zu Hause) richtig guten und vor allem magenschonenden, milden Filterkaffee genießen will, sollte sich nach anderen Zubereitungsmethoden umsehen. Selbst ein einfacher Handfilter und eine Filtertüte reichen aus, um sich eine köstliche Tasse Kaffee oder auch ein kleines Kännchen zuzubereiten.

Guter Kaffee gelingt bestens mit Filter und Filtertüte. (Foto: Shutterstock)
In der Praxis haben sich dafür sowohl in zig Cafés als auch privat die V60-Filter von Hario bewährt. Es gibt sie aus Kunststoff, Porzellan oder Metall (Kupfer und Edelstahl) – welchen ihr davon wählt, ist euch überlassen. Schick sind sowohl die Porzellan-, als auch die Metall-Varianten, die aus Kunststoff ist ein günstiger Einstieg.
Für den Start gibt es auch ein erschwingliches Einsteiger-Set, bestehend aus Kaffeefilter und -Kanne – zum Beispiel bei Amazon*. Für längere Brühvorgänge, um mehr Aroma aus hell gerösteten Kaffeesorten zu kitzeln, kann auch der Kalita-Wave-Dripper genutzt werden, den es wiederum aus verschiedenen Materialien gibt. Schick und praktisch ist auch der Pour-Over-Brewer von April Coffee Roasters aus Dänemark, der sich mit Kalita-Filtern nutzen lässt.

Chemex-Karaffen gibt es in verschiedenen Größen. (Foto: Shutterstock)
Wenn ihr größere Mengen Hand aufgegossenen Kaffees aufbrühen wollt, ist die Chemex-Kaffeekaraffe* eine sogar optisch ansprechende Zubereitungs-Option. Sie dient als Brüh- und Serviergefäß gleichermaßen.
Aeropress: Der Kaffeezubereiter für jede Gelegenheit

Mit der Aeropress lässt sich auch exquisiter Filter-Kaffee zubereiten. (Foto: Shutterstock)
Eine interessante Alternativen zur klassischen Filtermethode ist die Aeropress. Dieses Utensil besteht aus einem Brühzylinder mit Presskolben und einem Kaffeefilter, der an der Unterseite des Brühzylinders in einen Filterhalter eingedreht wird.
Mehr als ein bis zwei Tassen Kaffee bekommt ihr damit jedoch nicht in einem Durchgang aufgebrüht. Dafür liefert der kleine Brühzylinder aromatischen Kaffee – für unterwegs bietet der Hersteller mit der Aeropress Go eine etwas kompaktere Variante an. Ihr bekommt das Ding schon ab unter 30 Euro* inklusive 350 Filtern.
Wichtig für guten Kaffee: Frische Bohnen – und eine Mühle

Statt eines Schlagwerks leistet die gute alte Mühle von Oma bessere Dienste. (Foto: Shutterstock)
Relevant für guten Filterkaffe – wie auch für Espresso – ist, dass ihr frische Bohnen verwendet, die im Ideallfall nicht zu dunkel geröstet sind. Bei dunklen Röstungen wie den klassisch italienischen sind viele Aromastoffe regelrecht verbrannt, sodass die Bohnen ihr gesamtes Aroma nicht mehr entfalten können. Darüber hinaus solltet ihr vermeiden, bereits gemahlenen Kaffee zu kaufen.
Denn aus diesem haben sich viele der feinen Aromen durch Sauerstoff-, Licht- und Wärme-Einwirkung schon längst verabschiedet. Daher halten Kaffee-Enthusiasten eine Mühle für absolut wichtig: Der Kaffee sollte idealerweise erst kurz vor der Zubereitung gemahlen werden.
Kaffee mit der Hand mahlen
Gute Kaffeemühlen können teilweise locker so viel wie eine gute Siebträgermaschine kosten – so viel muss man aber nicht ausgeben, vor allem nicht zum Start. Kostengünstige und dennoch gute Handmühlen gibt es schon ab knapp 30 Euro. Auch die Hario Mini Mill Slim für rund 50 Euro* erfüllt ihren Zweck.
Empfehlenswerter ist hingegen die etwas teurere Knock Aergrind. Sie mahlt schneller und ist hochwertiger verarbeitet – ich nutzt sie seit drei Jahren als „Reisemühle“. Das Mahlwerk der Mini Mill besteht aus Keramik, das der Aergind aus Edelstahl. Der Rolls Royce unter den Handmühlen ist übrigens der Commandante – kostet mit über 200 Euro* aber auch entsprechend.
… oder besser doch elektrisch?
Recht erschwingliche elektrische Mühlen gibt es natürlich auch – wir raten allerdings von den kleinen Mühlen mit Schlagwerk ab. Denn die zerkleinern die Bohnen ungleichmäßig und erhitzen sie, wodurch die wichtigen Aromastoffe zerstört werden.
Als solide elektrische Einsteigermühle hat sich die Solis Scala bewährt. Sie schlägt mit etwa 80 Euro zu Buche, für etwa 140 Euro* gibt es die Baratza Encore, die sich beispielsweise im Test von Coffeeness bewährt hat. Wer es schicker und noch besser, aber auch teurer haben will, sollte sich die Eureka Mignon für (etwa 350 Euro*) oder – mein Favorit – die Mahlkönig Vario Home für (über 400 Euro*) ansehen. Weiterführende Informationen zu Mühlen und Mahlwerken findet ihr im Kaffeewiki – ja, es gibt ein Wiki, das sich rund um Kaffee dreht.
Nicht löffeln, wiegen
Nicht vergessen werden darf die Waage, denn das Abmessen mit Löffeln ist unzuverlässig, da das Kaffeepulver je nach der verwendeten Sorte mal mehr und mal weniger wiegt. Man sollte übrigens auch das Wasser während des Aufbrühens abwiegen. Eine spezielle Hightech-Waage wie die Acaia für über 160 Euro muss es aber nicht zwingend sein.
Es genügt eine klassische digitale Haushaltswaage, wie zum Beispiel eine von Soehnle für knapp 17 Euro*. Die Hario-Waage mit Timer für etwas über 50 Euro* hat sich bei mir seit Jahren in der Alltagsnutzung bewährt.
Nicht nur die Hardware ist wichtig: Auch die richtige Zubereitung des Kaffees
Bei der Zubereitung gilt es zu beachten, die korrekte Menge Kaffeepulver zu verwenden. Bei Filterkaffee gilt der Richtwert von etwa 60 Gramm Kaffee auf einen Liter Wasser, wobei nach eigenen Erfahrungen auch 26 Gramm Kaffeebohnen auf einen halben Liter Wasser genügen.
Das Wasser darf beim Aufgießen nicht zu heiß sein, da es sich auf den Geschmack auswirkt – lasst das Wasser nach dem Aufkochen eine kurze Weile stehen, damit es wieder ein wenig herunterkühlen kann. Beim Mahlen der Bohnen sollte außerdem auf den korrekten Mahlgrad geachtet werden – bei Filterkaffee darf er nicht zu fein, aber auch nicht zu grob sein.
Für die richtige Kaffee-Zubereitung findet ihr hier noch einige Anleitungen, die wir beim Berliner Röster „The Barn“ gefunden haben:
Wie ihr mit der Aeropress guten Kaffee hinbekommt, erklärt euch André Krüger, auch bekannt als Bosch, in folgendem Artikel:

(Foto: André Krüger)
Kaffee für’s Büro: Richtig pressen mit der Aeropress
Wo gibt es gute Bohnen?
Kleine Röstereien gibt es mittlerweile in jedem größeren Städtchen zwischen Hamburg und Frankfurt. Mithilfe dieser Google-Maps-Karte findet ihr ein Café, das Bohnen verkauft, oder gar einen Röster in eurer Nähe.