Nach Hacker-Angriff bei Twitter: Keine weitere Bedrohung mehr durch „The Counter“

(Foto: Denys Prykhodov / Shutterstock.com)
„Kein weiterer Handlungsbedarf“ seitens der User
Im aktuellen Fall fiel den Twitter-Usern schnell auf, dass die Tweets über die Analyse-App „The Counter“ abgeschickt worden waren. Der Dienst bestätigte das inzwischen. Ist ein Twitter-Profil mit einer solchen App verknüpft, können darüber oft auch Twitter-Nachrichten abgesetzt werden.
Auf Anfrage von t3n.de hat der Kurznachrichtendienst auf Sicherheitsvorkehrungen hingewiesen – User sollen sich vor allem Apps ansehen, die Berechtigungen auf den Account haben und gegebenenfalls die erteilte Berechtigung rückgängig machen. Inzwischen sei das Problem behoben und die App habe keine Zugriffsberechtigung mehr – das heißt aber nicht, das automatisch alle entsprechenden Tweets von Twitter selbst entfernt werden. Aktuell gäbe es für betroffene User laut Twitter „keinen Handlungsbedarf“ mehr.
Eine ähnliche Warnung gilt übrigens auch für Instagram – auch hier solltet ihr überprüfen, welchen Apps ihr Zugriff auf euren Account gewährt.
Viele größere Accounts betroffen
Unter den betroffenen Accounts waren die offiziellen Twitter-Auftritte von Borussia Dortmund und Tennis-Legende Boris Becker, des TV-Entertainers Klaas Heufer-Umlauf, des Senders ProSieben, Amnesty International sowie des Magazins „Forbes“.
Bislang der größte Hacker-Angriff bei Twitter – aber nicht der erste
In den vergangenen Jahren hatten Angreifer immer wieder Twitter-Accounts von Prominenten und Unternehmen in ihre Gewalt gebracht. Eine so breite Welle wie am Mittwoch gab es aber noch nicht.
Der Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Europa war in den vergangenen Tagen eskaliert. Deutschland und den Niederlanden wurden aus der türkischen Regierung „Nazi-Methoden“ vorgeworfen. Präsident Recep Tayyip Erdogan griff zu Wochenbeginn auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) persönlich an und warf ihr vor, Terroristen zu unterstützen. Als erstes Bundesland kündigte das Saarland an, Wahlkampfauftritte ausländischer Politiker zu verbieten.
Am 16. April sollen die Türken über eine Verfassungsreform abstimmen. Sie würde die Machtbefugnisse von Staatspräsident Erdogan massiv ausweiten. In Deutschland leben gut 1,4 Millionen wahlberechtigte Türken – die größte Gruppe in der EU.
Mit Material der dpa