Im Kampf gegen Cyberkriminalität haben sich US-amerikanische und britische Behörden zusammengeschlossen – und persönliche Informationen sieben mutmaßlicher Hacker auf einer Sanktionsliste veröffentlicht.
Neben den bürgerlichen Namen und Pseudonymen stehen Geburtsdaten, Nationalität und E-Mail-Adressen der Beschuldigten im Netz.
Trickbot-Strippenzieher: Cyberattacken, Geldwäsche und Betrug
Der Vorwurf gegen die sieben Männer, die aus Russland und der Ukraine stammen: Einige von ihnen sollen bei der Malware-Gruppe Trickbot die Strippen für Cyberattacken, Geldwäsche und Betrug gezogen haben, der Rest habe sich anderweitig an Malware-Projekten beteiligt.
Einer der Männer ist deswegen in den USA angeklagt, gegen alle Beschuldigten wurden Reiseverbote erhoben und ihre Vermögen eingefroren.
„Cyberkriminelle, insbesondere solche mit Sitz in Russland, versuchen, kritische Infrastrukturen anzugreifen, US-Unternehmen ins Visier zu nehmen und das internationale Finanzsystem auszunutzen“, heißt es in einem Statement des US-Finanzministeriums. „Die Trickbot-Trojaner infizierten weltweit Millionen von Computern, darunter auch die von US-Unternehmen und Einzelpersonen.“
Trickbot kam ursprünglich vor allem als Online-Banking-Trojaner zum Einsatz, mittlerweile lassen sich damit aber auch Zugangsdaten für Webbrowser, E-Mail-Programme und weitere Anwendungen ausspähen.
Die modulare Schadsoftware, die der zugehörigen Hacking-Gruppe ihren Namen verpasst hat, wird bei Attacken zudem immer wieder mit den Malware-Programmen Emotet und Ryuk kombiniert. Ryuk wird von der kriminellen Hackergruppe Conti betrieben, die wie Trickbot in Russland verortet wird.
Cyberkriminalität im Visier: USA und Großbritannien arbeiten zusammen
Internationale Zusammenarbeit sei „der Schlüssel zur Bekämpfung der russischen Cyberkriminalität“, heißt es vom US-Staatssekretär Brian E. Nelson zur Kooperation mit den britischen Behörden.
Es ist das erste Mal, dass Großbritannien entsprechende Sanktionen verhängt. Graeme Biggar, Generaldirektor der National Crime Agency, spricht in einer Pressemitteilung von einem „äußerst wichtigen Moment“.
„Indem wir diese Cyberkriminellen bestrafen, senden wir ein klares Signal an sie und andere, die in Ransomware verwickelt sind, dass sie zur Rechenschaft gezogen werden“, so Großbritanniens Außenminister James Cleverly.