Hacker übernimmt macOS – und nutzt dafür uraltes Office-Dateiformat

Trotz aller Bemühungen von Microsoft blieben Office-Makros schon aufgrund der hohen Verbreitung der Produktivitätssoftware ein beliebtes Einfallstor für Hacker. Mittlerweile sind dabei nicht nur Windows-Rechner das Ziel, sondern immer häufiger auch Macs. Die kriminelle Hackergruppe Lazarus, die mutmaßlich auch hinter der Wannacry-Malware steckt, nutzte 2019 beispielsweise ein schadhaftes Word-Makro, um gezielt macOS-Rechner anzugreifen. Bei diesem Angriff musste das Opfer aber zunächst der Ausführung des Makros in Word zustimmen, was die Effektivität des Angriffs deutlich eingeschränkt hat.
Jetzt hat der Sicherheitsexperte Patrick Wardle eine Methode entdeckt, um mit einer Office-Datei die volle Kontrolle über einen Mac zu übernehmen, ohne dass die Nutzerin oder der Nutzer der Ausführung zustimmen muss. Sofern Microsoft Office auf dem Ziel-Mac installiert ist, reicht es aus, wenn die Datei geöffnet wird.
Als Einfallstor nutzte Wardle eine Sicherheitslücke bei der Ausführung von Symbolic-Link-Dateien, die bereits 2018 von anderen Sicherheitsforschern entdeckt wurde. Das SYLK-Dateiformat von Microsoft wurde zwar seit 1986 nicht mehr weiterentwickelt, wird von Excel aber nach wie vor unterstützt. Die darin enthaltenen XLM-Makros, einem Vorläufer von VBA, wurden von Office ohne Nutzerabfrage ausgeführt. Durch die Ausnutzung mehrerer anderer Sicherheitslücken konnte Wardle dann die Kontrolle über den Mac übernehmen.
Nachdem Wardle Microsoft und Apple über seine Entdeckung informiert hatte, stopften die beiden Unternehmen die ausgenutzten Sicherheitslücken. In macOS wurde die ausgenutzte Lücke in Version 10.15.3 ausgemerzt. Außerdem sind die aktuellen Mac-Versionen von Office 2016 und Office 2019 jetzt gegen diese Art von Angriff geschützt.
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