Handel investiert trotz Umsatzeinbußen weiter in die Digitalisierung

Die kontaklose Zahlung bieten in Deutschland fast 50 Prozent der Geschäfte an – das zeigte der Digitalisierungsindex Mittelstand 2021/22. (Foto: nazar kantora / Shutterstock)
Investitionen trotz Umsatzeinbußen: Laut dem „Digitalisierungsindex Mittelstand 2021/22“ nimmt die Digitalisierung im deutschen Mittelstand weiterhin zu – auch in der Handelsbranche. Das ergab die repräsentative Telekom-Studie. Dabei kämpften 42 Prozent der Befragten Handelsunternehmen 2021 mit einem Umsatzrückgang: Corona-Pandemie und Lieferprobleme trafen auch den Handel. Durchschnittlich lag der Umsatzrückgang in der Branche bei 32 Prozent.
Besonders kleinere Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeiter:innen waren davon betroffen. Dennoch ergab die Studie eine gleichbleibende Bereitschaft für Investitionen in die Digitalisierung. 48 Prozent wollen künftig die Investitionen beibehalten, 45 Prozent wollen sie sogar erhöhen. Durchschnittlich soll die Erhöhung bei 25 Prozent liegen.
Die Digitalisierung im Handel erreicht dabei auch die Kund:innen: Fast die Hälfte, 49 Prozent, der Unternehmen bietet in ihren Geschäften das kontaktlose Bezahlen an. 37 Prozent bieten außerdem freies WLAN. Weniger verbreitet sind digitale Displays, auf denen beispielsweise Informationen zu Produkten angezeigt werden können. Bereits genutzt werden sie von 16 Prozent der Befragten, 20 Prozent planen zeitnah eine Einführung.
Außerdem ein Trend: Selbstbedienungskassen. Aktuell bieten sie erst 13 Prozent der Befragten an – in den nächsten Monaten wollen allerdings über 30 Prozent der Befragten die Kassen zum Selbstbezahlen anbieten. Ähnlich viele Befragte (38 Prozent) nutzen bereits digitale Kassensysteme, 32 Prozent haben mobile Barcode-Scanner und Handhelds im Einsatz. Auch das soll weiter ausgebaut werden, ein Zuwachs von etwa 16 Prozent wird in nächster Zeit erwartet.
Nicht nur beim Einkauf im Laden, auch beim Kund:innen-Kontakt setzt der Handel auf Digitalisierung: Die Kommunikation soll auch digitaler werden. 66 Prozent wollen zukünftig stärker digitale Wege nutzen.
Insgesamt liegt der Handel jedoch im Mittelstands-Vergleich der Digitalisierung unter dem Durchschnitt von 59 Punkten: Er erreichte im Index nur 55 Punkte. Am weitesten mit der Digitalisierung ist dem Index zufolge die Logistik mit 65 Punkten. Dahinter folgt die Industrie-Branche mit 63 Punkten. Das Handwerk liegt mit 59 Punkten genau im Durchschnitt. 57 Punkte erreicht das Gastgewerbe, 53 Punkte gehen an das Baugewerbe.
Der Digitalisierungsindex Mittelstand gibt den „durchschnittliche Digitalisierungsgrad“ mittelständischer Unternehmen an. Er wird von der Telekom seit sechs Jahren erhoben. In Zusammenarbeit mit dem Analystenhaus Techconsult wurden für diese Erhebung von August bis September 2021 mehr als 2.000 mittelständische Unternehmen in Deutschland befragt.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team