Handyempfang und Internetzugang auf dem Mount Everest

Videotelefonat startet Handynetz am Mount Everest
Der private Mobilfunkanbieter Ncell hat insgesamt sieben Masten in und um das Basislager des Mount Everest in 5.200 Meter Höhe aufgestellt und ist damit dem staatlichen Unternehmen Nepal Telecom in einem gelungenen Marketingstunt zuvorgekommen. Die Staatsfirma hatte eigentlich bereits im April 2009 angekündigt, Mobilfunk auf dem Berg anbieten zu wollen. Passiert war seitdem allerdings nichts.
Ncell-CEO Pasi Koistinen höchstpersönlich nahm nun das UMTS-Netz am Mount Everest in Betrieb. In einem Videotelefonat mit dem Bergsteiger Namghyal Sherpa in 5.500 Meter Höhe demonstrierte er die Leistungsfähigkeit des neuen Angebots.

Auf dem Mount Everest gibt es nun Handyempfang und mobiles Internet per UMTS. Der private Handyanbieter Ncell hat das höchste 3G-Mobilfunknetz der Welt in Betrieb genommen. Foto: reurinkjan, Flickr.com. Lizenz: CC BY 2.0
Der höchste mobile Internetzugang der Welt
Rund 8.850 Meter ist der Mount Everest hoch und das neue Mobilfunknetz gilt nun logischerweise als das höchste 3G-Handynetz der Welt. „Wir haben den Gipfel der Welt erreicht“, erklärte Pasi Koistinen gegenüber der Presse euphorisch. Sein Unternehmen Ncell baut seit 2005 ein Handynetz in Nepal auf, zunächst unter der Marke Mero Mobile. Im Oktober 2008 hatte der skandinavische Telekommunikations-Konzern Telia Sonera das Unternehmen übernommen. Im März 2010 benannte es Mero Mobile in Ncell um und verpasste sich ein komplettes Redesign.
Der Start des Mobilfunknetzes auf dem Mount Everest ist dabei für Ncell natürlich ein sehr prestigeträchtiger Schritt. Er markiert zugleich einen weiteren Meilenstein in der Eroberung des höchsten Berges. Am 29. Mai 1953 war Edmund Hillary und Tenzing Norgay die Erstbesteigung des „dritten Pols“ des Mount Everests gelungen. Am 8. Mai 1978 erreichten Reinhold Messner und Peter Habeler den Gipfel erstmals ohne zusätzlichen Sauerstoff. Das erste Handytelefonat vom Gipfel soll es laut der britischen BBC im Frühjahr 2007 gegeben haben – zu dem Zeitpunkt noch über einen chinesischen Mobilfunkmast. Und seit November 2010 kann man nun also von hier aus bequem telefonieren und per UMTS im Internet surfen.
Handyempfang auf dem Mount Everest – mehr als ein Marketinggag
Aber der Handyempfang auf dem Mount Everest hat natürlich einen sehr praktischen Nutzen. Mehrere tausend Besucher aus aller Welt kommen pro Jahr ins Basislager. Immerhin einige hundert von ihnen machen sich auf in Richtung Gipfel. Auf den meisten Routen reichen nun handelsübliche Handys, um mit der Außenwelt zu kommunizieren. Und das kann gerade in einem Notfall natürlich überlebenswichtig sein.
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Daran könnte ich mich gewöhnen ;-) Bitte öfter!