Livewire: Das erste Elektromotorrad von Harley Davidson ist ab 30.000 Dollar erhältlich
Harley Davidson hatte 2014 sein Elektro-Motorrad-Konzept Project Livewire zum Leben erweckt. Zusammen mit „echten Fahrern auf der ganzen Welt“ hat das Unternehmen Feedback über das Fahrerlebnis und die Funktionsmerkmale des Motorrads gesammelt und es daraufhin bis zum Serienmodell weiterentwickelt. Harley Davidson hatte das Serienmodell der Livewire erstmals am 6. November auf der Motorradmesse EICMA in Italien vorgestellt und die CES 2019 genutzt, um finale Details und den Preis zu enthüllen.
Harley Davidson Livewire: Serienmodell kostet ab 26.000 Euro
Vorab: Das erste E-Motorrad von Harley Davidson wird nicht billig. Es soll ab etwa 30.000 US-Dollar respektive 26.000 Euro kosten. Ab August 2019 soll es ausgeliefert werden.
Das Motorrad wird von einem Permanentmagnet-Elektromotor angetrieben, der tief im Fahrzeug verortet sein wird, um den Schwerpunkt zu senken, das Handling der Maschine zu optimieren und zudem das Rangieren zu erleichtern, so das Unternehmen. Der Motor erzeuge beim Anfahren ein unmittelbares Drehmoment, mit dem eine „erstaunliche Beschleunigung mit nur einer Drehung am Gashebel“ möglich sei. Von null auf 60 Meilen pro Stunde (96,5 Stundenkilometer) komme es in 3,5 Sekunden.

Harley Davidson Livewire. (Foto: Harley Davidson)
Die Leistung des Antriebsstrangs werde Harley zufolge durch ein Chassis unterstrichen, das ein „agiles Handling“ im Stadtverkehr, aber auch auf kurvigen Straßen außerhalb der Stadt ausgelegt ermögliche. Interessant: Um die Rigidität des Motorrads zu erhöhen, fungiert der Motor als tragendes Element des Alu-Chassis. Konkrete Daten zur Motorleistung hat Harley noch nicht genannt.
Damit das Livewire auch sicher zum Stehen kommt, ist das Elektromotorrad mit Brembo-Monoblock-Frontbremssätteln bestückt, die auf zwei Bremsscheiben mit jeweils 300 Millimetern Durchmesser einwirken. Außerdem besitzt das Motorrad serienmäßig sowohl ein Antiblockiersystem (ABS) als auch eine Traktionskontrolle (Traction Control System, TCS).
Harley Davidson Livewire: Sound wird bei zunehmender Geschwindigkeit lauter

Harley Davidson Livewire. (Foto: Harley Davidson)
Einen klassischen Motorsound erzeuge das Livewire nicht, dafür hat das Unternehmen den Zahnradsatz zwischen Motor und Zahnriemen so konstruiert, dass Tonhöhe und Lautstärke bei steigendem Tempo zunehmen. Auf diesem Wege sollen „Beschleunigung und Geschwindigkeit auch zu einem akustischen Erlebnis werden“, erklärt das Unternehmen.
Das Livewire besitzt ferner ein farbiges Touch-Display, auf dem zahlreiche Informationen angezeigt werden können sollen. Der Bildschirm lässt sich in der Neigung anpassen, damit der Fahrer einen optimalen Ablesewinkel justieren kann. Über das Display sollen Funktionen wie Navigation, Musik und weitere Features gesteuert werden können. Zudem besitzt das Livewire Bluetooth-Unterstützung, um es mit dem Smartphone verbinden zu können.
Über eine korrespondierende Smartphone-App könne nicht nur der Ladestand eingesehen werden, sondern der Fahrer erhält darüber auch Benachrichtigungen, wenn das Motorrad umgestoßen oder bewegt wird. Der Service, den Harley Davidson „H-D Connect“ nennt und der zusammen mit Panasonic entwickelt wurde, werde jedoch nicht auf allen Märkten verfügbar sein.

Harley Davidson Livewire: Geladen wird über den „Tankdeckel“. (Foto: Harley Davidson)
Das Livewire könne sowohl über Haushaltssteckdosen als auch an CCS2-Ladesäulen aufgeladen werden. Die Reichweite einer Akkuladung gibt Harley-Davidson mit 110 Meilen – etwa 177 Kilometer – an. Das Unternehmen weist darauf hin, dass die Reichweiten-Berechnungen auf dem Konzept-Modell basieren und beim Serienmodell abweichen könnten.
Harley-Händler, die das Elektromotorrad verkaufen, müssen eine Ladestation anbieten. Zuerst werde das Fahrzeug bei ausgewählten Händlern in Nordamerika und in Teilen Europas zu haben sein.
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