Spektakulärer Fund: 8 der heißesten Sterne des Universums entdeckt
Die Oberflächentemperatur der entdeckten Sterne liegt bei mehr als 100.000 Grad. Wie heiß das ist, macht ein Vergleich mit der Oberfläche unserer Sonne deutlich, die „lediglich“ 5.800 Grad erreicht.
Gefunden wurden die besonderen Sterne mithilfe des größten Einzelteleskops auf der Südhalbkugel unseres Planeten, dem Southern African Large Telescope (SALT) in Südafrika.
Deutscher Professor an der Entdeckung beteiligt
Professor Klaus Werner vom Institut für Astronomie und Astrophysik der Universität Tübingen war an dem Projekt beteiligt, das von Professor Simon Jeffrey vom Armagh-Observatorium in Nordirland geleitet wurde.
Jeder der neu entdeckten Sterne ist mehr als 100-mal heller als die Sonne, erklärte Werner in einer Pressemitteilung der Universität Tübingen. Auch bei der riesigen Distanz, die sie von der Erde entfernt sind, hilft ein Vergleich mit unserer Sonne: Sie ist etwas mehr als acht Lichtminuten von uns entfernt, die acht Sterne liegen dagegen zwischen 1.500 und 22.000 Lichtjahre entfernt. Sie können daher nicht mit bloßem Auge gesehen werden.
Einer der entdeckten Sterne ist von einem planetarischen Nebel umgeben, der aus leuchtendem Gas besteht und vor einigen Tausend Jahren vom Stern ausgestoßen wurde. Er hat eine Ausdehnung von einem Lichtjahr. Der heißeste der entdeckten Sterne hat eine Oberflächentemperatur von 180.000 Grad.
Heiße Weiße Zwerge
Alle acht Sterne befinden sich in einem weit fortgeschrittenen Stadium ihres Lebenszyklus „und nähern sich dem Sterben als Weiße Zwerge“, erklärte Werner. Als Weiße Zwerge werden vergleichsweise kleine, sehr kompakte alte Sterne bezeichnet. Was ihre Größe betrifft, ähneln sie der Erde, allerdings sind sie laut Werner eine Million Mal massereicher: „Sie sind die dichtesten existierenden Sterne, die aus normaler Materie bestehen.“
Simon Jeffery erklärte, dass Sterne mit Temperaturen von 100.000 Grad oder mehr außerordentlich selten sind. Er zeigte sich überrascht davon, gleich mehrere solcher seltenen Objekte gefunden zu haben.
Große Hoffnungen mit der Entdeckung verbunden
Jeffery ist davon überzeugt, dass die jüngsten Entdeckungen hilfreich sein werden, um die Spätphasen der Sternentwicklung besser zu verstehen. Sein Tübinger Kollege glaubt, dass die Forschungsergebnisse auch ein neues Licht auf die Entstehung unserer Galaxie werfen könnten.
Im Jahr 2003 konnte die Europäische Südsternwarte ESO in einer Begleitgalaxie unserer Milchstraße bereits einen Stern mit einer Oberflächentemperatur von mehr als 120.000 Grad ausmachen.