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Die heißesten Tech-Trends für 2016: Gartner hat entschieden

Jedes Jahr im Oktober blickt das Marktforschungsinstitut Gartner in die Zukunft und prognostiziert die heißesten Tech-Trends für das kommende Jahr. Jetzt hat es seine Voraussagen für 2016 veröffentlicht.

Von Lea Weitekamp
5 Min.
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Die Tech-Trends 2016. (Foto: Shutterstock.com)

Gartner nennt die 10 wichtigsten Tech-Trends für 2016

Bei ihrer Analyse konzentrieren sich die IT-Analysten auf strategische Trends, das heißt: Entwicklungen mit disruptivem Potenzial, die tief greifende Veränderungen in Unternehmen und Organisationen notwendig machen oder selbst herbeiführen. Bis 2020, so schätzt Gartner-Vizepräsident David Cearley, werden die jetzt vorgestellten Trends ihren vollen Einfluss entfalten.

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Diese zehn strategischen Tech-Trends hat Gartner für 2016 identifiziert:

1. Das Endgeräte-Netzwerk („Device Mesh“)

Mobile Endgeräte umgeben uns überall. (Foto: Shutterstock)

Mobile Endgeräte umgeben uns überall. (Foto: Shutterstock)

Das mobile Internet gehört längst nicht mehr nur den Smartphones und Tablets. Wearables, Connected Cars, Smart-Home- und sonstige IoT-Devices: Die Zahl der Geräte, über die wir an Informationen gelangen oder miteinander kommunizieren, steigt und steigt. Unternehmen müssen sich laut Gartner noch stärker auf dieses Netz an Endgeräten einstellen, das den mobilen Nutzer stetig umgibt. Hierzu gehört auch die bessere Vernetzung und Kooperation der verschiedenen Endgeräte untereinander.

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2. Die User Experience unserer Umgebung

Zu den Eigenschaften des „Device Mesh“ gehört auch, dass es dem Nutzer selbst gar nicht mehr konkret vor Augen tritt: Der Wechsel zwischen verschiedenen Endgeräten und nicht zuletzt auch von virtuellen zu realen Umgebungen wird in Zukunft noch unaufdringlicher und fließender sein. Augmented und Virtual Reality sind nur ein Beispiel für diese „Ambient User Experience“.

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Organisationen sollten diese Entwicklung vor allem beim Design neuer Anwendungen im Auge haben. Oberste Priorität im Mobile-App-Design, so David Cearley, sei eine User Experience, die „verschiedene Endgeräte umgibt und ihre jeweiligen Potenziale ausschöpft, vom IoT-Sensor über Alltagsgegenstände wie etwa Autos bis hin zu Fabriken.“

3. Neue Materialien im 3D-Druck

Die Anwendungsszenarien für den 3D-Druck gehen längst über bunte Plastik-Ersatzteile hinaus. (Foto: andreaskofner / flickr.com, Lizenz: CC-BY-SA)

Der 3D-Druck selbst gehörte schon im letzten Jahr zu den von Gartner definierten strategischen Tech-Trends. Dieses Mal geht es konkret um das beim Druckvorgang zum Einsatz kommende Material. Durch die immer breiter werdende Palette an möglichen Komponenten, etwa Karbon, Glas, Textilfasern und sogar biologischem Material, steige die ohnehin schon rasante Adaption von 3D-Druckern weiter und dehne sich auf zahlreiche weitere Branchen aus – mit massiven Auswirkungen auf bestehende Herstellungs- und Liefer-Prozesse.

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4. Die Vermessung des Informationsdschungels

Schon heute erreichen uns Informationen nicht nur in Textform, im Audio- oder Videoformat. Sensor- und kontextbasierte Daten werden in Zukunft immer wichtiger und führen zu einem umfassenden, aus allen Richtungen auf uns einströmenden Informationsangebot, das Gartner unter dem Terminus „Information of Everything“ zusammenfasst. Unternehmen sollten schon jetzt geeignete Strategien und Technologien entwickeln, um Informationen aus den verschiedensten Datenquellen zusammenführen und aufbereiten zu können: „Neue semantische Tools, Klassifizierungs- und Analyseverfahren werden die oftmals chaotische Informations-Sintflut entschlüsseln.“

5. Intelligente Maschinen und Deep Learning

Die Fähigkeit künstlicher Systeme, aus Beispielen Wissen zu generieren, das sie verallgemeinern und auf zukünftige Situationen anwenden können, wird als maschinelles Lernen bezeichnet. Bislang funktionierte das hauptsächlich unter menschlicher Anleitung. Zukünftige Maschinen werden dank „Deep Learning“ allerdings so intelligent sein, dass sie auch eigenständig Erfahrungen machen und aus diesen lernen können. Verantwortlich dafür sind die so genannten „Deep Neural Networks“, die es ihnen erlauben, die etwa über Sensoren zusammengetragenen Datenmengen zu analysieren und ihre Umgebung auf diese Weise selbst „wahrzunehmen“. Gartners – eher unkonkrete – Empfehlung an Unternehmen: Findet heraus, wie ihr diesen Fortschritt als Wettbewerbsvorteil für euch nutzen könnt.

6. Intelligente Assistenten und die „Post-App-Phase“

Statt zu Scrollen und Buttons zu drücken, werden wir bald nur noch mit unseren digitalen Assistenten sprechen: Einer von Gartners Top-Tech-Trends für 2016. (Screenshot: YouTube)

Statt zu Scrollen und Buttons zu drücken, werden wir bald nur noch mit unseren digitalen Assistenten sprechen: Einer von Gartners Top-Tech-Trends für 2016. (Screenshot: YouTube)

Die Errungenschaften auf dem Gebiet des maschinellen Lernens wirken sich auf viele Bereiche aus: Neben der Roboterforschung sind hier beispielsweise autonome Autos und virtuelle Assistenten wie Google Now, Cortana oder Siri zu nennen, die immer besser darin werden, Situationen und individuelle Bedürfnisse zu erkennen.

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„Statt mit Menüs, Formularen und Buttons zu interagieren, spricht der Nutzer mit der App“

„Statt mit Menüs, Formularen und Buttons zu interagieren, spricht der Nutzer mit der App“, prophezeit Gartner: „In den nächsten fünf Jahren werden wir in die Post-App-Phase eintreten, in der uns intelligente Assistenten kontextuelle Informationen und Handlungsmöglichkeiten vermitteln.“ Auf diese Weise könne Technologie viele Menschen entlasten und es ihnen ermöglichen, sich auf Arbeit zu konzentrieren, die wirklich nur von Personen erledigt werden kann. Allerdings warnt David Clearley Unternehmen vor Schnellschüssen: „Intelligente Mittler sind ein Langzeit-Phänomen, das sich im Laufe der nächsten 20 Jahre kontinuierlich verändern und entwickeln wird.“

7. Adaptive Sicherheitssysteme

Die zunehmende Bedrohung durch Cyberkriminalität spielt natürlich auch in Gartners Tech-Trends für 2016 eine Rolle. Die Analysten gehen von einer signifikanten Steigerung der Bedrohung in den nächsten Jahren aus, die sich insbesondere im Zusammenhang mit Cloud-Services und offenen APIs manifestiert. Gartner sieht die „IT Leaders“ in der Pflicht, frühzeitig auf Attacken zu reagieren. Zusätzlich zu bewährten Maßnahmen werden Apps mit integrierten Schutzmechanismen immer wichtiger und es entstehen neue Analyseverfahren, die Unregelmäßigkeiten schon früh erkennen. Am Ende steht im Idealfall ein adaptives Sicherheitssystem, das individuell auf Bedrohungen reagiert.

8. Fortgeschrittene Systemarchitekturen

FPGAs liegen neuromorphen Computerarchitekturen zugrunde. (Foto: Rotatebot / Wikimedia Commons)

FPGAs liegen neuromorphen Computerarchitekturen zugrunde. (Foto: Rotatebot / Wikimedia Commons)

Intelligente Maschinen, Big Data und die Digitalisierung unseres Alltags stellen die bisherigen datenverarbeitenden Systeme vor enorme Herausforderungen. Erst durch neue, deutlich schnellere und effizientere Computerarchitekturen, so Gartner, könnten Unternehmen die Vorteile der entstehenden Technologien wirklich zu ihren Kunden bringen.

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In diesem Zusammenhang sieht das Institut neuromorphe Computersysteme, die ähnlich wie das menschliche Gehirn funktionieren, und flexibel programmierbare Schaltkreise (FPGAs) als besonderes wichtig an. Durch ihr Zusammenspiel könnten die neuen Systeme auch komplexe Rechenleistungen und Deep-Learning-Prozesse schnell ausführen und in Windeseile auf selbst die kleinsten Endgeräte beim Kunden bringen.

9. Die App- und Service-Architektur

Mit diesem Begriff bezeichnet Gartner die Abkehr von monolithischen Systemen in der Software-Entwicklung. Statt beispielsweise der Drei-Schichten-Architektur zu folgen, seien Softwaresysteme künftig eher lose miteinander gekoppelt und dadurch leichter erweiter- und skalierbar. Mikroservices und Container-Systeme sehen die Analysten als entscheidende Treiber dieser Entwicklung. Anwendungsentwickler sollten von dieser Beobachtung ausgehend neue Architekturen entwickeln, auf deren Basis viele einzelne, auf die Vorteile der Cloud setzende Komponenten in jede einzelne App integriert werden können.

10. Plattformen für das Internet der Dinge

Quasi komplementär zu diesen Architekturen sind laut Gartner die Plattformen für das Internet der Dinge. Sie ermöglichen die übergreifende Steuerung und Sicherung verschiedener IoT-Anwendungen und dürfen in keiner unternehmerischen IoT-Strategie fehlen. Ein großes Problem sind die zahlreichen unterschiedlichen Ansätze der verschiedenen Hersteller: Bis 2018, schätzt Gartner, wird die Standardisierung eine der größten Herausforderungen des IoT-Sektors bleiben.

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Kommentare (2)

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Fail oder Hype...

Evtl. hat Gartner die FPGAs nur aufgenommen weil Intel einen der (wohl in vielen Märkten oft leider nur so wenigen) beiden Haupt-FPGA-Anbieter übernommen hat und angeblich i3/5/7-CPUs mit FPGA-Coprozessoren bauen will.
https://t3n.de/news/startup-news-circa-etsy-netflix-businesstvshows-618736/#comment-184373 (mittlerer Absatz im vorletzten Abschnitt)
Davon abgesehen das FPGAs die elementaren Booster für zukünftige Software sind, weil h.266 gerade definiert wird und man dann nicht seinen ProMac und die viele Hardware wegwerfen will während Youtube davon überquillt, kommen viele nicht mit neuen Konzepten klar. Während Darwin/MacOS auf mehr CPUs locker linear skalierte, musste Intel immer kämpfen das mehr Cores und Hyperthreading sich nützlich machten und die vermeintlich x-Fache Rechenleistung auch beim Anwender bei der Arbeit und nicht nur in der Stromrechnung auftauchten.

Man könnte die Gartner-Listen der letzten Jahre auflisten und dann mal ausrechnen wie oft sie korrekt lagen. Im Gegensatz zu „was passierte aus den Pitch-Kandidaten und Pitch-Gewinnern irgendwelcher Startup-Preise vom letzten Jahr“ ist die Recherche sehr einfach.

Davon abgesehen klingen die Ideen zwar vernünftig, angesichts der vielen erfolgreichen deutschen IT-Großprojekte kann man sich den deutschen Anteil daran denken. Aber auch US-Firmen die ständig andere Firmen aufkaufen und die fürs Volk oft wirklich nützlichen Ideen in den Sand setzen kann man diesbezüglich vermutlich vergessen.

Manuela Nikui

Die Idee, den Erfolg der Prognosen auszurechnen finde ich gut. Hat Gartner das schon mal gemacht?

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