Helldivers 2: Dieser Überraschungshit hängt gerade Ubisofts 200-Millionen-Dollar-Game ab

In Skull and Bones hat der Publisher Ubisoft große Erwartungen gesetzt. Ganze 200 Millionen US-Dollar und zehn Jahre Entwicklungszeit sind in das Open-World-Piraten-RPG geflossen. Ubisoft-Chef Yves Guillemot bezeichnete das Spiel sogar als AAAA-Spiel – ja, das ist ein A mehr als sonst. Doch Skull and Bones enttäuscht. Die Reviews sind durchwachsen und das Interesse der Gamer:innen schwindet schon.
Stattdessen geht ein anderer Neu-Release durch die Decke: Helldivers 2. Auf Steam zocken bis zu 400.000 Spieler:innen gleichzeitig den neuen Koop-Shooter. Damit ist es momentan unter den zehn beliebtesten Spielen auf der Plattform. Auch bei Metacritic steht Helldivers 2 mit einer Bewertung von 83 viel besser da als Skull and Bones mit 63. Auch preislich triumphiert der Sony-Titel, der bislang für PC und PS5 erhältlich ist. Anstelle der üppigen 80 Euro im Playstation-Store kostet Helldivers 2 lediglich 40 Euro. Der Nachfolger des relativ unbekannten „Shoot ‚em up“ kommt im Vergleich zum Piraten-Abenteuer aus dem Nichts. Doch was macht ihn so viel besser als den selbsternannten AAAA-Titel?
Warum Helldivers begeistert – Skull and Bones enttäuscht
Na gut, eine Eins-zu-eins-Gegenüberstellung der beiden Spiele hinkt mehr als ein Pirat mit Holzbein. Eine der wenigen Gemeinsamkeiten von Skull and Bones und Helldivers 2 ist, dass es sich bei beiden Spielen um Live-Service-Games handelt. Sie sollen auch in Zukunft immer neuen Content bekommen. Außerdem lassen sich beide Spiele im Koop spielen. Hier hat Helldivers 2 den absoluten Vorteil.
Im Vergleich zum eigenen Vorgänger ist Helldivers 2 nicht etwa ein „Shoot ‚em up“, sondern ein waschechter Third-Person-Shooter. Mit bis zu drei weiteren Helldivers stürzt du dich auf umkämpfte Planeten, um dort als Bodentruppe Insekten, Roboter und – ganz wichtig – Rieseninsekten zu bekämpfen. Dementsprechend over the top sind die Szenen, die sich vor Ort abspielen: Von überall hagelt es Kugeln und auch an Explosionen mangelt es nicht. Insgesamt wird dadurch Helldivers 2 zu einer überamerikanisierten Militär-Parodie, die sich vom Intro bis zum Gameplay durchzieht. Dadurch wirkt alles wie aus einem Guss und die Koop-Ballerei zu einem Spaß mit Freund:innen, bei dem man einfach mal den Kopf abschalten kann.
Genau diese Tiefe fehlt bei Skull and Bones. Auch wenn einzelne Aspekte des Spiels wie die Seeschlachten für viele spaßig sind – richtig rund fühlt das Piratenleben nicht an. Statt selbst das Schiff zu entern, wird man mit einer Cutscene abgespeist und die Action ist vorbei. Besonders bei dem Preisschild des Spiels ist das zu wenig.
2024 – Das Jahr der Überraschungen
Helldivers 2 ist nicht der erste Underdog, der in diesem Jahr mit Hype überschüttet wurde. Auch das deutsche Fantasy-Abenteuer Enshrouded und der Survival-Überflieger Palworld sind 2024 schon durch die Decke gegangen. Ob Helldivers 2 allerdings den Erfolg beibehalten kann, wird sich noch zeigen. Doch schon jetzt kündigt der Business-Chef des Entwicklerstudios Arrowhead Johan Pilestedt neuen Content an, um die Fans bei Laune zu halten.
Pirat und Weltraumsoldat sind keine guten Jobs – diese Spiele liefern bessere Karrieren