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Hilfe beim E-Autokauf: Neuer Test ermittelt Batteriezustand

Der Markt für gebrauchte Elektroautos wird mit steigenden Zulassungszahlen interessanter. Der Batteriezustand von Gebrauchten ist dabei aber leider eine Blackbox. Zumindest war das bis jetzt so.

3 Min. Lesezeit
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Elektroauto an einer Ladesäule. (Foto: guteksk7 / shutterstock)

Wer ein gebrauchtes Auto kauft, achtet besonders auf den Zustand wichtiger Komponenten – Motor, Getriebe, Kupplung. Bei E-Fahrzeugen heißt das Herzstück: Batterie. Doch deren Zustand ließ sich bis zuletzt schwer einschätzen. Jetzt soll ein neues Testverfahren Aufschluss geben.

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Das Wiener Startup Aviloo arbeitet seit 2017 an einer Technik, mit deren Hilfe der sogenannte State of Health (SoH), also der Gesundheitszustand einer Batterie, herstellerunabhängig festgestellt werden kann. Darüber berichtete die Zeitschrift Auto, Motor und Sport Moove (Ausgabe 4/2021).

Für 99 Euro kann man sich ein Testkit des Unternehmens nach Hause schicken lassen. Verbindet man dieses mit der On-Bord-Diagnose-Schnittstelle (OBD) des Fahrzeugs, sammelt es bei der Fahrt Daten und übermittelt diese in Echtzeit an Aviloo. Hat es genügend davon zusammen, werden diese innerhalb von 48 Stunden ausgewertet. Das Testergebnis mit der Restkapazität der Batterie wird per E-Mail zugeschickt – inklusive österreichischem Tüv-Siegel.

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Für das Prozedere haben Testfahrer maximal eine Woche Zeit. Dann muss die Testbox zurückgeschickt werden. Es geht aber auch schneller: Wichtig ist nur, dass die Batterie einmal von 100 auf 10 Prozent Ladezustand leer gefahren wird.

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Batteriereparatur kann mehrere Tausend Euro kosten

Ein Aufwand, der sich lohnen kann. Immerhin könnten Fahrzeugbatterien von E-Autos zwischen 10.000 und 30.000 Euro kosten, schreibt das Magazin. Das entspreche schnell dem halben Fahrzeugwert. Der Batteriezustand entscheide deshalb darüber, ob das E-Auto ein Schnäppchen oder ein wirtschaftlicher Totalschaden ist.

In der Praxis könnten zwar auch einzelne Batteriemodule für 1.000 bis 4.000 Euro gewechselt werden. Mit den zusätzlichen Einbaukosten von rund 2.000 Euro ist aber auch das eine stattliche Summe.

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Obwohl der Test auch für Laien einfach durchzuführen sein soll: Wer es sich nicht zutraut, kann einen Dienstleister mit dem Job beauftragen. Laut Aviloo-Geschäftsführer Wolfgang Berger ist das Unternehmen aktuell dabei, Partner in Deutschland zu gewinnen. In Österreich testet der Automobilclub ÖAMTC bereits an ausgewählten Standorten Batterien mit der Aviloo-Box.

Händler können Batteriezustand auslesen

Der Tüv Rheinland arbeitet nach eigenen Angaben ebenfalls daran, in naher Zukunft herstellerunabhängig SoH-Werte von Batterien zu bestimmen. Ein Sprecher des Unternehmens sagt, man befinde sich dabei „auf der Zielgeraden“. Die Vorstellung der konkreten Prüfdienstleistungen werde aber noch einige Wochen in Anspruch nehmen.

Laut ADAC können auch die Hersteller selbst den SoH-Wert der Batterie auslesen, weil er im Batteriemanagement hinterlegt ist. Händler sollten ihren Kunden also einen Nachweis an die Hand geben können. Eine Nachfrage schafft Klarheit.

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Alternativ kann laut ADAC eine ausgiebige Probefahrt Aufschluss darüber geben, welche Reichweite mit dem Fahrzeug realistisch ist. Vertrauenswürdig sei zudem, wenn der Verkäufer gut über die Nutzung des Fahrzeuges und der realistischen Reichweiten Auskunft geben könne. Besser noch, wenn ein aktueller SoH-Ausdruck vorliegt.

Für die Preisverhandlung kann das ein entscheidender Faktor sein. Anbieter Wolfgang Berger geht deshalb davon aus, dass Verkäufer den Batterietest künftig aus Eigeninteresse vorweisen.

Batterietests können ein entscheidender Faktor werden

In der Praxis haben die SoH-Tests laut ADAC eine noch nicht so große Relevanz. Der Grund: Im Schnitt sind die Fahrzeuge recht jung. Die üppigen Garantien von meist acht Jahren und 160.000 Kilometern auf den Akku greifen noch. Sollte die Kapazität der Batterie innerhalb dieses Zeit- und Kilometerrahmens unter 70 Prozent fallen, ersetzt der Hersteller einzelne Batteriemodule oder sogar den kompletten Akku auf seine Kosten. Das Risiko ist damit überschaubar.

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Die Bedeutung der Batterietests werde aber in den kommenden Jahren zunehmen, wenn die Fahrzeuge sukzessive aus den Garantien hinauskommen, sagt der ADAC.

Doch wie kommt es, dass sich Batteriezustände bei gleichen Fahrzeugmodellen unterschiedlich entwickeln? Verschiedene Faktoren haben Einfluss: Das langsame Laden des Akkus ist schonender als das Schnellladen, auch die Anzahl der Ladezyklen ist entscheidend.

Zudem fühlen sich Batterien bei einem Ladezustand von 20 bis 80 Prozent am wohlsten. Liegt der Ladezustand lange Zeit darüber oder darunter, leidet die Zellchemie. Außerdem sinkt die Kapazität der Batterien bei Tiefenentladung, extremen Temperaturen oder großer Beanspruchung durch häufige Vollgasfahrten. dpa

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