25 Grad Celsius Temperatur müssen sich nicht zwingend wie 25 Grad Celsius anfühlen – je nach Luftfeuchtigkeit und Wind kann die gefühlte Temperatur deutlich schwanken.
Das ist ein bekanntes Phänomen, das Wissenschaftler:innen mithilfe des Hitzeindex auch recht gut vorhersagen können.
Der Hitzeindex zeigt seine Schwächen
Doch neuere Forschung legt nahe, dass der menschliche Körper die Hitze schlechter als bisher angenommen toleriert – und der Hitzeindex nur noch eingeschränkt „funktioniert“.
Das hängt vor allem mit der Luftfeuchtigkeit zusammen. Für jedes Grad, um das sich die Erde erwärmt, steigt die nämlich um sieben Prozent durch verdunstende Wassermassen.
Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto anstrengender ist es für den Körper, sich abzukühlen. Das passiert übers Schwitzen, was aber wiederum dazu führt, dass wir die Temperaturen als höher und belastender wahrnehmen.
So nehmen wir beispielsweise 30 Grad Außentemperatur bei einer relativen Luftfeuchte von 70 Prozent eher wie 35 Grad wahr. Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto anstrengender ist es für den Körper.
Und die Obergrenze liegt einer Studie vom März 2022 zufolge bei 31 Grad Außentemperatur bei 100 Prozent Luftfeuchte. Hier kann der Schweiß nicht mehr schnell genug verdunsten, um den Körper abzukühlen – ein potenziell tödlicher Hitzschlag droht.
Warum sich die Hitze heute schlimmer anfühlt als noch vor einigen Jahren
Um bis zu zehn Grad könne der bisherige Hitzeindex bei solchen Extremwetterlagen danebenliegen, erklärt der Klimaphysiker David Romps von der Universität Berkeley.
Romps und seine Kolleg:innen haben deshalb einen korrigierten Hitzeindex veröffentlicht. Demzufolge fühlen sich 31 Grad Celsius – rund 88 Grad Fahrenheit – bei 100 Prozent Luftfeuchte wie 64 Grad Celsius an – eine Temperatur, die nicht nur lebensbedrohlich, sondern schon lebensfeindlich ist.
Was bedeutet das nun konkret? Romps formuliert es folgendermaßen: „Was bedeutet dieses neue Modell der menschlichen Wärmeregulierung nun für die zukünftige Bewohnbarkeit der USA und des gesamten Planeten? Einiges sieht furchteinflößend aus.“