Wer bei den heißen Sommertemperaturen im Homeoffice arbeiten kann, schätzt sich in der Regel glücklich. Schuhe aus, kurze Hose an und das Fenster so weit aufreißen, wie es beliebt – ohne, dass sich ein Kollege beschwert. Der ein oder andere Heimarbeiter stellt sich sogar ein kaltes Fußbad unter den Tisch. In vielen Büros wäre das undenkbar. Sie hat schon Vorteile, die Arbeit vom Homeoffice aus. Nicht von ungefähr fordern derzeit auch die Grünen, neben der SPD, ein Recht auf Heimarbeit für deutsche Arbeitnehmer. Ob ein entsprechendes Gesetz je den Weg in den Berufsalltag finden wird, bleibt derzeit jedoch noch fraglich. Angewiesen sind Arbeitnehmer da vielmehr auf das Wohlwohlen des Arbeitgebers.
Homeoffice: Berlin punktet im Ländervergleich
Tatsächlich reagieren deutsche Unternehmen zunehmend auf das Bedürfnis vieler Mitarbeiter, gelegentlich auch einmal von zu Hause aus arbeiten zu können. Der Fachkräfte-Mangel sorgt dafür, dass Chefs und Chefinnen mehr Flexibilität bieten, um Talente zu rekrutieren und zu halten. In den Genuss kommen jedoch häufiger die Kollegen der Führungsetage, wie kürzlich eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) herausgefunden hat. Eine weitere Erhebung der Jobsuchmaschine Adzuna hat jetzt untersucht, wie häufig Homeoffice in 481.000 analysierten Stellenausschreibungen innerhalb Deutschlands angeboten wird. Insgesamt seien es nur 1,5 Prozent der Inserate, die das Angebot enthalten.
Im Vergleich der Bundesländer taucht das Angebot zum Homeoffice am häufigsten in Berlin auf: 2,66 Prozent der dortigen Inserate boten Arbeitnehmern die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. Auf Platz zwei schneidet Hamburg mit 2,1 Prozent ab. Auf Platz drei landet Hessen mit 1,84 Prozent. Auf dem letzten Platz ist übrigens das Saarland: In nur 0,4 Prozent der dortigen Stellenausschreibungen ist die Homeoffice-Option enthalten. Knapp darüber sind Brandenburg und Schleswig-Holstein mit 0,57 beziehungsweise 0,6 Prozent.
Bundesland | Gesamte Inserate | Inserate mit Homeoffice | Anteil in % | |
---|---|---|---|---|
1 | Berlin | 29.500 | 780 | 2,64 |
2 | Hamburg | 21.700 | 460 | 2,10 |
3 | Hessen | 35.300 | 650 | 1,84 |
4 | Baden-Württemberg | 73.400 | 1.220 | 1,66 |
5 | Bayern | 103.100 | 1.600 | 1,55 |
6 | Nordrhein-Westfalen | 93.800 | 1.370 | 1,46 |
7 | Sachsen | 20.400 | 270 | 1,32 |
8 | Mecklenburg-Vorpommern | 5.100 | 60 | 1,18 |
9 | Bremen | 5.400 | 50 | 0,93 |
10 | Niedersachsen | 36.700 | 330 | 0,90 |
11 | Sachsen-Anhalt | 8.200 | 70 | 0,85 |
12 | Thüringen | 11.200 | 90 | 0,80 |
13 | Rheinland-Pfalz | 16.000 | 120 | 0,75 |
14 | Schleswig-Holstein | 11.700 | 70 | 0,60 |
15 | Brandenburg | 7.000 | 40 | 0,57 |
16 | Saarland | 2.500 | 10 | 0,40 |
Im Städtevergleich liegt übrigens München vorne: 3,51 Prozent der Stelleninserate in der bayrischen Hauptstadt bieten die Homeoffice-Option an. Dahinter folgen Düsseldorf mit 3,44 Prozent und Köln mit 3,33 Prozent. Vergleicht man also die Städte anstatt der Bundesländer, schneiden Berlin und Hamburg dann doch noch um einiges schlechter ab – plötzlich landen die Erstplatzierten nur noch auf Platz sieben und zehn.
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