Kleine Klangkugel im Test: Der Homepod Mini als Bereicherung fürs Smarthome
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Smarte Lautsprecher haben bei Apple lange zu den Produktexoten gezählt. Bisher hatte das Unternehmen lediglich den recht kostspieligen Homepod für rund 300 Euro im Sortiment. Mit dem Homepod Mini* versucht Apple jetzt, mit einem deutlich günstigeren Preis zur Konkurrenz aufzuschließen. Die gebotenen Funktionen in Kombination mit dem Preis dürften besonders Smarthome-Fans ansprechen, die gleich mehrere Speaker in unterschiedlichen Räumen nutzen wollen.
Homepod Mini im sphärischen Design
Der Homepod Mini sieht gut aus, ohne beim Design etwas zu wagen. Die kleine Sphäre erinnert klar an den großen Bruder und ist ebenfalls mit einem speziellen Stoff ummantelt. Das Gerät ist in den Farben Weiß und Grau erhältlich. Auch das Oben liegende Bedienfeld mit seinen LEDs sieht fast genau so aus wie beim Homepod.
Der smarte Lautsprecher ist rund acht Zentimeter hoch und hat einen Durchmesser von rund zehn Zentimetern. Das Gerät wiegt rund 350 Gramm.
Funktionen und Technik des Homepod Mini
Der Mini verfügt über einen recht kleinen Lautsprecher (fünf Zentimeter), der bei den Bässen auf die Unterstützung von zwei Passivstrahlern setzt. Mehrere Öffnungen sorgen für eine Schallverteilung in alle Richtungen, wobei eine automatische Klanganpassung wie beim großen Homepod fehlt, die die Platzierung im Raum miteinbezieht. Insgesamt kommen vier Mikrofone zum Einsatz; drei nach außen gerichtete für das Erkennen unter anderem von Sprachbefehlen und ein nach innen gerichtetes für die Isolierung von den Audioinhalten, die der Homepod Mini* abspielt.
Im Speaker befindet sich außerdem der S5-Prozessor, der zum Beispiel auch in der Apple Watch Series 5 zum Einsatz kommt. Darüber hinaus hat Apple den U1-Chip verbaut, der die Ortung von unterschiedlichen Geräten zueinander verbessert. So weiß der Mini beispielsweise, welcher Nutzer oder welches iPhone sich grad in der Nähe befindet.
Anschlüsse sucht man beim Mini vergeblich. Lediglich das fest verbaute Stromkabel befindet sich am Gehäuse.
Mittlerweile wissen viele Nutzer, was sie in Sachen Funktionen von einem Smartspeaker zu erwarten haben: Anfragen nach der zu erwartenden Ankunftszeit im Büro, Wettervorhersage, kurze Suchanfragen, Abspielen von Musik oder auch das Tätigen von Anrufen.
Wer sich noch nicht mit smarten Lautsprechern auseinander gesetzt hat, für den könnten Funktionen wie Intercom, Handoff oder auch Stereo-Pairing neu sein. Bei Intercom handelt es sich um eine Funktion vergleichbar zu Google Broadcast oder Amazon Drop In, mit der sich Sprachnachrichten von einem Homepod Mini* zum anderen versenden lassen – zum Beispiel, wenn man aus der Küche allen Familienmitgliedern Bescheid geben will, dass das Abendessen fertig ist. Nachrichten lassen sich auch von und zu anderen Apple-Geräten wie der Watch oder dem iPhone senden. Das ist durchaus praktisch, um von unterwegs Bescheid zu sagen, wann man daheim ankommt. Das Ganze hat während unseres Tests reibungslos funktioniert.
Mit Handoff hingegen könnt ihr auf eurem iPhone abgespielte Audioinhalte an euren Homepod übertragen. Dazu bringt ihr einfach das iPhone in die Nähe des Smartspeakers und dank des U1-Chips spielt dann der Homepod die Inhalte vom iPhone ab.
Wenn ihr zwei Minis im selben Raum platziert, lassen sie sich zu einem Stereopaar verknüpfen. Wir haben das mit einem Apple TV ausprobiert und das Setup funktionierte ähnlich spielend wie das initiale Aufsetzen des Homepods. Das Ergebnis kann sich natürlich nicht mit einem ausgereiften Surround-System messen, ist aber dennoch eine bessere Lösung als allein auf den TV-Lautsprecher zu setzen.
Soundqualität
Bei Lautsprechern gilt die einfache Faustregel: Guter Sound braucht entsprechend groß dimensionierte Lautsprecher. Allein die Größe des Homepod Mini* verrät, dass man hier keine Wunder erwarten darf. Dennoch: Die Audioqualität ist für einen Speaker dieser Größe durchaus beachtlich. Der Sound kommt klar rüber und Höhen und Bässe heben sich gut voneinander ab, auch wenn der Mini nicht sonderlich basslästig ist. Insgesamt ist der Sound ausgewogen – auch was die maximale Lautstärke bei minimaler Verzerrung betrifft.
Homepod spielt Stärken im Smarthome aus
Auch wenn der Homepod Mini audiophilen Nutzern nur ein müdes Lächeln entlockt, ist er eine tolle Ergänzung für ein auf Homekit basierendes Smarthome. Das liegt nicht nur am Intercom-Feature, sondern hat gleich mehrere Gründe.
Zum einen fungiert der Homepod Mini als Home-Hub. Wer also kein Apple TV oder iPad sein Eigen nennt, kann mit nur einem dieser Smartspeaker sein Smarthome aufsetzen. Zum anderen bietet der Mini das neue Mesh-Netzwerkprotokoll namens Thread. Damit sollen Smarthome-Geräte untereinander stromsparend, sicher und stabil miteinander kommunizieren.
Musikstreaming mit Einschränkungen
Aktuell unterstützt der Homepod Mini nur ausgewählte Apps. Darunter sind Apple Music, Podcasts, Tunein, iHeartradio und radio.com. Andere Streaminganbieter sollen aber folgen. Bis dahin muss man sich mit Airplay 2 behelfen und die entsprechenden Inhalte von seinem iPhone oder iPad auf den Lautsprecher übertragen.
Fazit und Preis
Der Homepod Mini kostet rund 95 Euro* . Wer ohnehin im Apple-Ökosystem heimisch ist, wird das Gerät sicher interessant finden. Es ist für Apple-Verhältnisse nicht nur günstig, sondern sieht auch gut aus und bietet einen für die Größe guten Klang. Die Smartspeaker-Funktionen sind gut durchdacht und funktionieren wie von Siri auf anderen Apple-Geräten gewohnt. Richtig punkten kann die kleine Klangkugel, wenn ihr Homekit nutzt – nicht zuletzt, weil er sich als Smarthome-Zentrale nutzen lässt. Mit „Thread“ ist der Mini außerdem gut für die Zukunft gerüstet.