Der seit dem ersten April 2021 amtierende Honda-Chef Toshihiro Mibe hat am Freitag vor Pressevertretern ein umfassendes Elektrifizierungsprogramm vorgestellt. Über seine gesamte Produktpalette will Honda bis zum Jahr 2050 CO2-neutral werden. Für seine Fahrzeugsparte formuliert Honda weitere ambitionierte Ziele.
2050: Keine Verkehrstoten unter Honda-Beteiligung mehr
In einer Übergangsphase, die bereits begonnen hat, will der japanische Konzern sämtliche seiner angebotenen Fahrzeuge bis zum Jahr 2040 vollständig auf klimaneutrale Antriebe umgestellt haben. Das betrifft neben Autos auch Roller und Motorräder. Dabei nennt der Hersteller Wasserstoff ausdrücklich als eine seiner strategischen Säulen.
Die Absatzziele hat Honda-Chef Mibe ganz klar definiert: Bis 2030 sollen 40 Prozent aller in China und Nordamerika verkauften Fahrzeuge klimaneutral sein. Bis 2035 soll der Anteil auf 85 Prozent steigen und ab 2040 soll kein Verbrenner mehr in den Markt gelangen. Bis 2050 sollen dann alle Aktivitäten des Konzerns CO2-neutral sein. Ebenso will Honda bis zu diesem Zeitpunkt seine Fahrersicherheitssysteme so weit entwickelt haben, dass ab 2050 niemand mehr im Verkehr unter Beteiligung eines Honda-Produktes sterben muss.
Europa spielt in Hondas E-Strategie keine Rolle
Aus europäischer Sicht erstaunlich ist, dass Honda sich klar auf die Märkte in China und Nordamerika fokussieren will. Europa findet in der Präsentation Mibes keinerlei Erwähnung. Offenbar will der Konzern in Europa nur noch Produkte verkaufen, die in und für andere Märkte produziert wurden. Sein Werk in Swindon in Großbritannien hat Honda inzwischen an den Dienstleister Panattoni verkauft. Im Juli 2021 endet die Produktion. Das mag erstaunen, wurde doch der Kleinwagen Honda-E gerade erst zum Auto des Jahres in Deutschland gewählt.
In China hingegen sollen in den kommenden fünf Jahren zehn Elektromodelle auf den Markt kommen. Als erstes Modell wird der in Shanghai vorgestellte SUV-E erwartet.
In die Zellfertigung will Honda indes nicht einsteigen. Stattdessen will der Konzern in China stärker mit CATL und in den USA mit General Motors (GM) kooperieren. GMs „Ultium-Plattform“ soll dabei die Basis für Hondas „E-Architecture“ bilden. Erste Produkte auf Ultium-Basis werden ab 2023 erwartet. Ab 2025 soll dann Hondas eigene „E-Architecture“ einsatzbereit sein.