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Hyperschallrakete oder Raumschiff? Geheimer chinesischer Test beunruhigt die USA

Laut einem Bericht der britischen Financial Times, die sich auf fünf nicht näher genannte Informanten bezieht, habe China im August eine für Nuklearwaffen geeignete Hyperschallrakete getestet. Nachdem die Rakete des Typs „langer Marsch“ die Erde bei niedriger Umlaufbahn umkreist und schließlich ihr Ziel anvisiert hatte, habe sie dasselbe allerdings um mehr als „zwei dutzend Meilen“ (mehr als 30 Kilometer) verfehlt.
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Im Bericht heißt es weiter, die US-Geheimdienste seien – so ein Insider – von diesem Fortschritt auf chinesischer Seite allerdings durchaus überrascht. Die ferngesteuerten Hyperschallwaffen sind für Verteidigungssysteme besonders schwer abzufangen, weil sie mehr als fünffache Schallgeschwindigkeit (ungefähr 6.200 Kilometer pro Stunde) erreichen können.
Eine öffentliche Reaktion auf die Berichterstattung folgte prompt aus den USA: Der republikanische Abgeordnete Mike Gallagher (Wisconsin) veröffentlichte ein Statement, in dem er den gemeldeten Test als einen Weckruf bezeichnet und von einem „neuen kalten Krieg“ spricht. „Die Volksbefreiungsarmee verfügt nun über eine zunehmend glaubwürdige Fähigkeit, unsere Raketenabwehr zu untergraben und das amerikanische Heimatland sowohl mit konventionellen als auch mit nuklearen Schlägen zu bedrohen.“
China selbst dementiert hingegen, tatsächlich eine atomwaffenfähige Hyperschall-Rakete getestet zu haben. Wie unter anderem die dpa berichtet, habe der Sprecher des Außenministeriums, Zhao Lijian, mit einem kurzen Statement auf die Anfragen von Journalist:innen reagiert: „Es war ein Raumschiff, keine Rakete.“ Man habe einen Routinetest von gebrauchter Technologie durchgeführt. Ein Verfahren, das üblich sei, um Kosten zu reduzieren. „Viele andere Länder und Unternehmen nehmen ähnliche Tests vor.“ Überreste des Raumschiffes seien im Ostchinesischen Meer gelandet, der Test sei außerdem bereits im Juli erfolgt.
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