Düsseldorf: Dieses Ikea-Experiment soll die Wartezeit beim Einkaufen verkürzen

Wie gut funktioniert ein Möbelgeschäft ohne klassische Kassen? Ikea wagt das Experiment. (Symbolfoto: Marlon Trottmann/Shutterstock)
Wer früher den vollen Einkaufswagen an die Ikea-Kasse schob, durfte immer gern auch selbst mit anpacken. Ware auf das Kassenband, Paket drehen, Strichcode nach oben. Das Kassenpersonal musste mit dem Scanner schließlich jeden Code erreichen können. Das hat gedauert. Längst ist das lange Anstehen an der Kasse aber kein Muss mehr. Seit 2008 bietet die schwedische Möbelkette auch Selbstbedienungskassen an. Das geht deutlich schneller.
Ikeas Modell für die Zukunft?
In Düsseldorf hat das Unternehmen die klassischen Kassen mit Förderband nun komplett aus der Filiale verbannt. Vor Ort gibt es nur noch den Self-Check-out. Wie ein Sprecher des Unternehmens der Rheinischen Post erklärt, reagiere Ikea auf das geänderte Bezahlverhalten der Kundschaft. Demnach werde kontaktloses Zahlen „immer attraktiver“ und die Nachfrage nach Selbstbedienungskassen steige. 65 Prozent aller Kund:innen des Unternehmens würden bereits Self-Service-Angebote nutzen. Dazu zählt auch das Shop-and-go-System, bei dem ihr die Ware über eine Smartphone-App scannt und bezahlt.
Ob das Möbelhaus ganz ohne Kassen gut bei den Kund:innen ankommt, will Ikea in den kommenden Monaten evaluieren. Läuft es gut, sei es laut Bericht auch möglich, dass das Unternehmen es in weiteren Filialen umsetzt. Sorgen muss sich davor fast niemand. Wer weiterhin mit Bargeld und nicht kontaktlos zahlen möchte, kann das tun. Alleingelassen wird mit dem Einkauf auch niemand. Geschultes Personal soll mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sorgen vor vermehrten Diebstählen äußert der Sprecher im Gespräch mit der Rheinischen Post ebenfalls nicht.
Allerdings übergeht er auch die Frage nach den Einsparungen der Personalkosten. In Supermärkten gibt es für vier Selbstbedienungskassen schließlich oft auch nur eine:n Mitarbeiter:in.
Rewe mit kassenlosem Supermarkt
Rewe ist mit seinem Vorhaben noch ein Stück weiter. Ähnlich wie Amazon hat die Kette ebenfalls in Düsseldorf einen Supermarkt eröffnet, der gänzlich ohne Kassen auskommt. Stattdessen sollen ein Kamerasystem und Waagen in den Warenregalen tracken, was Kund:innen in den Einkaufswagen legen. Bezahlt wird der Einkauf vor Verlassen des Ladens per App.
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