25.000 Euro im Wald versteckt: Indie-Spieleentwickler startet reale Schatzsuche
Der Indie-Entwickler Jason Rohrer und der Grafikdesigner Tom Bailey halten wenig von der Konvention, dass Videospiele nur am Bildschirm stattfinden. Denn ihr aktuelles Spiel ist eine echte Schatzsuche, die dementsprechend auch in der realen Welt stattfindet.
„Tief in dir drin, fast vergessen, […] ist ein Hunger für Abenteuer, Mysterien und besonders für Schätze“, heißt es im Trailer von Project Skydrop, der den kindlichen Entdeckungsdrang wecken möchte. Das Spiel ist nämlich eine Schatzsuche. Der Preis ist eine 24-karätige Goldtrophäe, die Rohrer selbst gebaut hat. Der Wert: über 26.000 Dollar. Zusätzlich gibt es noch Bitcoins als Preisgeld. Je mehr Nutzer:innen mitmachen, desto höher die Summe. Für 20 Dollar können User:innen an der Suche teilnehmen. Die Hälfte der 20 Dollar Teilnahmegebühr geht an Rorher und Bailey, die andere Hälfte an die Bitcoin-Brieftasche. Ab etwa 5000 Anmeldungen ist der Break-even erreicht, heißt es. Bei seinen Videospielen hatte Rohrer schon länger auf ganz andere Erlösmodelle gesetzt.
Die Spiele von Jason Rohrer
Der Entwickler lehnt nämlich das Konzept Urheberrecht ab. Sowohl der Quellcode als auch die Assets der Spiele sind also frei verfügbar. Stattdessen lebt er von Spenden. Das nur fünf-Minuten-kurze Passage wurde sogar Teil der Sammlung des Museums of Modern Art in New York. Mit der Minecraft-Mod Chain World gewann Rohrer 2011 die Game Design Challenge. Nach dem Tod der Spielfigur soll die Welt via USB-Stick an die nächste Person weitergegeben werden. Zusätzlich dürfen keine Hinweise platziert werden, damit vorherige Spieler nicht miteinander kommunizieren können.
So funktioniert die Schatzsuche
Das ist bei der Schatzsuche anders. Hier gibt es einen dezidierten Discord-Server. Nehmen User:innen an der Suche teil, erhalten sie exklusive Hinweise, die auf den genauen Standort vermuten lassen. Als zusätzlichen Rahmen gibt es einen täglich schrumpfenden Kreis, wie man ihn etwa aus Fortnite kennt. Sollte bis zum 10. Oktober niemand den Schatz gefunden haben, will Rohrer den genauen Standpunkt veröffentlichen. Bisher ist lediglich bekannt, dass sich die Trophäe in einem Wald im Nordwesten der USA befindet.
Doch auch im Internet lässt sich aus der Ferne die Suche verfolgen. Denn der Entwickler hat in der Nähe des Schatzes Kameras aufgestellt. Dort sieht man die goldene Trophäe mitten im Dickicht. Eine Bewegungskamera zeigt an, wenn sich etwas in der Nähe bewegt. Bislang waren allerdings nur Rehe kurz davor, den Preis einzusacken.