Xiaomi: Indien beschlagnahmt Vermögenswerte in Höhe von 725 Mio. USD

Xiaomi ist in Indien ein großer Player auf dem Smartphone-Markt. (Bild: Xiaomi)
Der Grund für die Beschlagnahmung seien Untersuchungen, die ergeben hätten, dass der Smartphone-Hersteller illegale Überweisungen an ausländische Unternehmen getätigt habe, indem er sie als Lizenzgebühren deklarierte, teilte die Nachrichtenagentur Reuters mit. Die Behörden hatte die Geschäftspraktiken des chinesischen Unternehmens wegen mutmaßlicher Verstöße gegen indische Devisengesetze untersucht.
Die indische Agentur zur Bekämpfung von Finanzkriminalität teilte mit, sie habe das Bankkontovermögen von Xiaomi Technology India Private Limited beschlagnahmt, nachdem festgestellt worden war, dass das chinesische Unternehmen die gewaltige Summe an drei im Ausland ansässige Unternehmen „unter dem Deckmantel von Lizenzgebühren“ überwiesen habe, darunter ein Unternehmen der Xiaomi-Gruppe. Die Überweisungen an zwei US-Unternehmen erfolgten auch zum „ultimativen Nutzen der Unternehmen der Xiaomi-Gruppe“, fügte die Agentur in einer Erklärung hinzu.
Die indische Behörde, die seit Dezember sowohl gegen Xiaomi als auch gegen andere chinesische Firmen ermittelt, sagte, Xiaomi habe den Banken „irreführende Informationen zur Verfügung gestellt, während sie das Geld ins Ausland überwiesen“. Xiaomi teilte in einer Erklärung mit, es gehe davon aus, dass die beanstandeten Lizenzgebühren legitim seien.
Das chinesische Unternehmen, das seine Smartphone-, Smart-TV- und Tablet-Produktpalette Anfang dieser Woche mit neuen Modellen in Indien auffrischte, kam laut dem Marktforschungsunternehmen Counterpoint im ersten Quartal 2022 auf einen Smartphone-Marktanteil in Indien bei etwa 23 Prozent.
Xiaomi musste in Indien in den letzten Jahren einen Einbruch seiner Popularität hinnehmen, nachdem Indien chinesische Apps wegen nationaler Sicherheitsbedenken gesperrt hat. Um sich von seiner chinesischen Muttergesellschaft zu distanzieren, habe Xiaomi vor zwei Jahren mehrere seiner Geschäfte in Indien mit „Made in India“-Bannern geschmückt, erklärten Analysten.
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